Die Lust auf Gebrauchtes – oder die Notwendigkeit dazu – wächst spürbar im Lande, und das nicht nur durch Ebay, das den Gebrauchtwarenhandel vor gut zehn Jahren zum Kult erhoben hat. Jedes Geschenk, jeder Einkauf  aus der Second-Hand-Szene (oder third…) verkleinert den Markt für Neuwaren.

 

Der Trend hört auf den Namen “ReCommerce”, wobei im “Re” das Recyceln und die Bedeutung “zurück” mitschwingen. Ob die Daten der aktuellen Onlineumfrage des einschlägigen Internetplattform medimops nun auch nur einigermaßen valide sind, sei mal dahingestellt, aber wenn ein Drittel von hundert Umfrageteilnehmern sagt, dass unter dem Weihnachtsbaum auch gebrauchte Geschenke liegen, dann ist das doch ein Fingerzeig. Zwei Drittel dieser Second-Hand-Schenker legen gebrauchte Bücher, CDs und – man höre und staune – mp3 unter den Weihnachtsbaum. Medimops hat allein 1,8 Millionen Artikel online. Es gibt aber mittlerweile einer ganze Reihe von Kauf- und Verkaufseiten im Internet. Eine Übersicht finden Sie hier, Unternehmen wie Wirkaufens, – die Brandenburger verkaufen zum Beispiel gebrauchte Handys nach Süd- oder Osteuropa -, oder Momox gehören zur einschlägigen Startuop-Szene.

Es lohnt sich auch für Marketer, sich mit diesem Trend zu befassen. Auch gebrauchte Waren fördern das Marken-Image, ja sogar den Kult Porsche-Fahrzeuge aus jeder Produktgeneration oder Bang & Olufsen-Geräte aus jeder Design-Ära sind dafür gute Beispeile. Aus Trendforschersicht wird das Ganze zwar durch eitles Wortgebimmel etwas unübersichtlich, aber wer sich für ReCommerce interessiert, sollte bei trendwatching.com ruhig mal reinschauen, dort finden sich viele aussagekräftige Beispiele und eine besondere Facette des ReCommerce: die Rücknahme gebrauchter Artikel durch Konsumgüteranbieter, um den Neuverkauf anzukurbeln. Das  Jeans-Label A.P.C. hat das mit der “Butler worn out“-Kampagne versucht. Gebrauchte Jeans wurden zurückgenommen, aufbereitet und wieder verkauft. Wer seine Jeans zurückgab, bekam einen 50-Prozent-Rabatt auf Neuware.