Es ist noch keine 20 Jahre her, dass der Internet-Flohmarkt Ebay startete. Der Handel mit gebrauchten, überzähligen oder schlicht unerwünschten Produkten unter Privatleuten war ein großer Wurf. Und das Geschäftsmodell, nämlich ein Peer-to-Peer-Netzwerk, das Angebot und Nachfrage zusammenbrachte und sich über Transaktionsgebühren refinanzierte, erwies sich als Goldegrube und Vorbild für viele weitere Unternehmen. 3,2,1 – meins. Auch in Deutschland trat Ebay seinen Siegeszug an. Doch zeigt der nachhaltige Erfolg des Unternehmens auch, dass Geschäftsmodelle im digitalen Zeitalter einem schnellen Wandel unterzogen sind. 

Ebay hat die Krisen des E-Business auch nur deshalb so gut überstanden, weil das Unternehmen sein Geschäftsmodell ständig angepasst hat. Längst sind die Verkäufe zum Festpreis neben die beliebten Auktion als ebenfalls wichtige Transaktionsart getreten.  Womit Ebay auch für Einzelhändler immer interessanter geworden ist. Zum anderen geht das Wachstum der Plattform, für das es dieser Tage laut “Handelsblatt” von Aktienanalysten mit 25 Kaufempfehlungen, zwölfmal halten und keinem Rat zum Verkaufen gefeiert wird, auf den Bezahldienst Paypal zurück. Der wurde einst gekauft, um das Stammgeschäft der Auktionen anzukurbeln. Heute zählt er zu den beliebtesten Zahlungswegen überhaupt im Internet. Nicht zuletzt, so berichtet das “Handelsblatt” heute in seiner Printausgabe weiter, treibt der Boom der Smartphones das Geschäft von Ebay.

Wer Ebay heute noch als Auktionsplattform bezeichnet, springt also viel zu kurz. Der Erfolg und das Wachstum von Ebay geht darauf zurück, dass das Geschäftsmodell  angepasst, erweitert und vertrieft wurde – mit einem besonderen Gespür für Geschwindigkeit und Timing. Das ist erfolgskritisch. Wer diese darwin´sche Anpassung nicht hinbekommt, mangels Gespür oder mangels Wissen, stirbt den Neckermann-Tod.