Abschied von Bernd M. Michael

Mit Bernd M. Michael hat die Marketing- und Werbeszene eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten nun endgültig verloren. Bis zu seinem tragischen Unfall im Jahr 2009 war er ein unermüdlicher Streiter für Marketing mit Substanz, für Kreativität mit Strategie. 

In der damaligen Redaktion der absatzwirtschaft haben wir die Zusammenarbeit mit ihm immer sehr geschätzt. Interviews und Storys mit ihm waren inspirierend und hatten gleichzeitig Hand und Fuß. Da kamen keine hohlen Floskeln, kein Chichi. Wir konnten uns sicher sein: Davon haben unsere Leser:innen etwas. 

In seiner Zeit als Präsident des DMV (Deutscher Marketing Verband) habe ich als Chefredakteur der Zeitschrift einige Zeit enger mit ihm zusammengearbeitet. Dabei habe ich erlebt, dass ihm nicht nur Marken und die Marken-Macher:innen wichtig waren. Auch das Image von Marketing und Werbung, ihr Beitrag zur #Wertschöpfung am Standort Deutschland lag ihm am Herzen.

Bernd M. Michael war Motor, Identifikationsfigur und Botschafter für Marketing und Werbung. Ein Überzeugungstäter, eine Type … und auch ein Fuchs.

Future Center Europe: Volkswagen im Start-up-Modus

Der Volkswagen-Konzern gewährt Einblick in sein Allerheiligstes für die digitale Zukunft. Ein Ortstermin für die Initiative Deutschland Digital im Future Center Europe in Potsdam.

Von Christoph Berdi

Am Empfang liegen Dutzende Handys, griffbereit und geordnet. Auf einigen kleben Post-its mit den Namen ihrer Besitzer. Sie können ihre Telefone wieder an sich nehmen, wenn sie das Gebäude am Ufer des Gewässers „Tiefer See“ in Potsdam verlassen. Stetig gesellen sich weitere Geräte dazu. Es ist 14 Uhr; viele Mitarbeiter kommen zurück aus der Mittagspause. Brav gebe auch ich mein Smartphone ab und lasse auch gleich meinen Laptop da. Alles wegen der Kameras. Das Future Center Europe des Volkswagen-Konzerns in Potsdam ist ein Ort voller Betriebsgeheimnisse. Hier wird nicht offen über die Mobilität der Zukunft verhandelt, sondern im Dienste des Konzerns und seiner Marken geforscht und entwickelt. Das besondere dieses Centers und seiner beiden Schwestereinrichtungen in Peking und San Francisco ist: Designer und Digitalexperten arbeiten Hand in Hand. An neuen Designgrundlagen, an digitalisierten Cockpits, am autonomen Fahren und an der E-Mobility. Und obwohl schon zu Beginn der Führung durch dieses Zukunftslabor klar ist, dass das wirklich „heiße Zeug“ fremden Augen verborgen bleibt, stellt sich schnell Neugier ein. Das Verborgene ist immer spannender als das Offensichtliche. Aber das Offensichtliche ist spannend genug.

Source: Future Center Europe: Volkswagen im Start-up-Modus » Initiative Deutschland Digital

FDP-Chef Christian Lindner: “Gefragt ist Datensouveränität”

Für die Zeitschrift “zeitschmelze” und die Initiative Deutschland Digital (IDD) habe ich Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP interviewt. Themen sind die Digitale Agenda der Bundesregierung, die Digitale Transformation von Verwaltung und Schulwesen und natürlich der Stand der Dinge in der deutschen Wirtschaft. Auch über Datenschutz und Sicherheit habe ich mit dem Chef-Liberalen gesprochen. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:

(…) Kaum ein Verbraucher versteht, was mit seinen Daten, seinem digitalen Schatten und durch weitere Analysen geschieht. Wieviel Schutz benötigt er?

Datenschutz als Datenvermeidung ist nicht mehr zeitgemäß. Gefragt ist Datensouveränität. Es gibt ja nicht mehr nur den Staat und die Bürger, sondern eben auch private Anbieter, die die Daten der Menschen bewirtschaften. Hier ist der Rechtsstaat gefordert, für gesicherte Rechte des Einzelnen auch gegenüber den großen Plattformen zu sorgen. Jeder muss selber entscheiden können, wer, was und zu welchem Zweck mit seinen Daten macht.

Sicherheit ist ein großes Thema. Die Digitalisierung bietet da mehr Möglichkeiten, als gesellschaftlich vielleicht wünschenswert sind: Vorratsdatenspeicherung, Gesichtserkennung… Wo ziehen Sie die Linie?

Die Frage in einer Demokratie wie unserer ist doch: Wieviel an individueller Freiheit erlauben wir uns aufzugeben, wenn wir im Gegenzug mehr Sicherheit erhalten? Ich bin der Meinung, dass die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten ausreichen. Es mangelt im Vollzug. Was das Thema Gesichtserkennung angeht: Da bin ich zurückhaltend. Wer ist verdächtig? Bei wem wird die Technologie angewandt? Ich teile die Sorge, dass Anonymität verlorengeht.

Im nächsten Jahr steht die Bundestagswahl an. Träumen Sie mal vorwärts: Wäre mit der FDP ein Ministerium wie das von Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU) zu machen, in dem Verkehr und digitale Infrastruktur zusammengelegt sind?

Wir haben ja keine Regierung, sondern eine Reagierung. Sie passt ihre Politik viel zu zögerlich an die Auswirkungen der Digitalen Transformation an. Die FDP hält ein Digitalministerium für erforderlich. Das wäre auch ein Signal, um das Bewusstsein für den digitalen Wandel in der Bevölkerung und in der Wirtschaft zu schärfen.

Wie digital ist eigentlich Christian Lindner?

Ich arbeite seit vielen Jahren komplett papierlos und nutze eine verschlüsselte Cloud. Außerdem bin ich in den sozialen Medien aktiv. Mir macht das einfach Freude.

Das gesamte Interview lesen Sie hier: FDP-Chef Christian Lindner: Mehr Bits und Bytes, weniger Bismarck » Initiative Deutschland Digital

Als Unternehmen klein, in der Digitalisierung ganz groß

17 Mitarbeiter zählt die Zahnarztpraxis Dr. Thomas Müller und Dr. Benjamin Weidmann in Schaffhausen. Ein Kleinunternehmen, und doch ganz groß in der Digitalen Transformation. Durchaus aus „Freude an Gadgets“, wie Co-Chef Thomas Müller mir im Gespräch für diesen Beitrag berichtete, aber auch aus der Überzeugung, dass die Digitalisierung an keinem Unternehmen und schon gar nicht an ihrer Branche vorbeigehen wird.

Auf den Weg machte sich die Praxis, als sie vor einigen Jahren begann, ihre Patientenakten zu digitalisieren. Als „Doconform“ brachte sie ihre Lösung an den Markt. Mittlerweile arbeiten Müller und Weidmann daran mit, ihr Produkt in die umfassende Praxissoftware „Ergodent“ zu integrieren. Das Ziel ist, allen Ärzten und Mitarbeitern Zugriff auf die gleichen Daten zu ermöglichen und so die Patienten immer gezielt informieren oder ohne Rücksprache direkt weiterbehandeln können. Bei Müller und Weidmann ist das bereits üblich.

(…)

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Zahnarztpraxis Müller und Weidmann: als Unternehmen klein, in der Digitalisierung ganz groß » Initiative Deutschland Digital