„Elektroautos bauen“ könnte zu wenig sein | Brandtner on Branding

Eine interessante Frage wirft Markenexperte Michael Brandtner auf, die sich auch vor dem Hintergrund der Einführung der neuen Elektroautomarke “BMWi” stellt. Wozu sind die neuen Fahrzeuge – additiv zu ihrem ökologischen Vorteil –  von ihrer Funktion her eigentlich gut? Welche Schlüsselanwendung könnte dazu führen, dass sie in einer Nische wirklich zum Standard werden, statt in allen möglichen Marktsegmenten in kleiner Stückzahl zu irrlichtern? Wo gibt es in der privaten und/oder gewerblichen Mobilität Anwendungsfälle, in denen E-Autos den Spritverbrennern überlegen sind? Im Car-Sharing sind sie schon im Einsatz. Wie steht es denn mit Taxen? Oder innerbetrieblichem Verkehr (Gabelstapler rollen schließlich auch schon elektrisch)? Sind es eng umgrenzte Räume, in denen sich eventuell eine flächendeckende Versorgung leichter sicherstellen lässt? Das sind nur hingeworfene Gedanken. Aber die Vorstellung, das Taxifirmen in Ballungsräumen auf “E” umstellen, gefällt mir einfach gut …

Michael Brandtner sieht das markentechnisch so:

Noch ist der Markt für Elektroautos eine Supernische am Markt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es noch keine Schlüsselanwendung für Elektroautos gibt. Die erste Schlüsselanwendung für Dampfschiffe war die Flussschifffahrt, denn da war man flussaufwärts den Segelschiffen klar überlegen, auch wenn man sonst in allen Bereichen am Anfang schlechter abschnitt.

Eine wesentliche Schlüsselanwendung für die Digitalfotographie war die Pressefotographie. Hier war die Digitalkamera trotz der damals schlechten Bildqualität der analogen Fotographie klar überlegen, weil es hier vor allem um Zeit und Aktualität ging. Die Qualität eines Fotos war und ist im Bereich Tageszeitung nicht wirklich ein Kriterium.

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