Internetseiten: Ein Gesicht für Frauen, eines für die Männer

Von Professor Peter Kenning, Experte für Neuro-Marketing an der Zeppelin University in Friedrichshafen, erreichte die Redaktion der folgende Beitrag. Er untersucht das Thema Vertrauenswürdigkeit von Internetangeboten und kommt zu dem Schluss, dass Webangebote wie Ebay sich über Inhalt, Art der Informationsvermittlung und Farbgebung geschlechtsspezifisch auf die Userin oder den User einstellen müssten. Er basiert auf einer Studie, die Kenning gemeinsam mit Dr. René Riedl vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Mainz im „MIS Quarterly“ veröffentlicht hat: (more…)

Na endlich: Eine offiziöse Bio über Steve Jobs

Um Steve Jobs kommt man im Marketing ja kaum herum: In der Vergötterung als “iGod” nimmt die Verehrung des Mannes, der Apple gründete, rettete und zu ungeahnten Höhen führte, ja schon skurrile Züge an. Gleichwohl ist sein Gespür für offenkundige und verborgene Kundenbedürfnisse zurecht legendär. Genauso so richtig ist es, ihn zu den wenigen Managern auf diesem Planeten zu zählen, die wirklich in der Lage sind, die Spielregeln in Märkten zu verändern. Der iMac war ein Vorgeschmack, iPod, iTunes und iPhone stellen die vorläufige Vollendung dar (beim iPad wird man mal abwarten müssen). Auf jeden Fall besteht jetzt die reelle Chance, Mythos und Wahrheit um Steve Jobs zu trennen. Er hat offenbar zum ersten Mal der Zusammenarbeit mit einem Biographen zugestimmt. Walter Isaacson, ehemaliger Managing Editor des Time Magazin, soll sie schreiben. Isaacson hat Erfahrung, er hat Albert Einstein und Benjamin Franklin porträtiert (die sich allerdings nicht wehren konnten) und laut New York Times eine erfolgreiche Essay-Sammlung veröffentlicht: “American Sketches: Great Leaders, Creative Thinkers, and Heroes of a Hurricane”. Das wär für die Jobs-Bio ja schon mal ein schöner Arbeitstitel…

Frauen wollen mehr – und besseres Marketing

Schön, dass wir auch für dieses Thema einen geeigneten Fachbegriff haben: Gender Marketing. Geschlechtspezifisches Marketing, wenn man so will. Warum es das braucht? Weil die überwiegende Anzahl von Produkten von Männern gemacht wird. Vieles geht an den Bedrüfnissen der Frauen einfach vorbei. Außer Geniestreiche wie Swiffer von Procter & Gamble, die den Frauen das Putzen erleichtern. Männern übrigens auch. Klingt nach tradiertem Rollenverständnis, dass ausgerechnet eine Haushaltsmarke für “Women want more” stehen soll, wie Michael J. Silverstein und Kate Syre, Geschäftsführer der Boston Consulting Group, ihr neues Buch überschrieben haben. Ist es aber nicht. Die zugrundeliegende Studie zeigt, dass viele Frauen im Dreieck aus Job, Familie  und Haushalt nach wie vor in Stress geraten und sich nach einer Balance sehnen. Eine gewisse Annalie Lindstrand hat das für das Buch so formuliert: “Eine gute Balance von Arbeit und Zeit für Familie und Freunde. Alle sollten gesund sein. Und es sollte genug Zeit geben für die Dinge, die nur für mich wichtig sind.” Zeit. Das ist ein Gewinn, den Marken wie Swiffer bringen. Aber dies ist natürlich nur ein Aspekt, wenn man genauer hinschaut, was die teilnehmenden 12.000 Frauen aus aller Herren Ländern den BCG-Beratern vermittelt haben. “Unternehmen müssen Angebote entwickeln, die der Alltagsrealität von Frauen, den vielen Fäden in ihren Händen Rechnung tragen. Frauen leben längst in mehreren Welten gleichzeitig und brauchen Angebote, die ihre psychischen und physischen Belastungen effektiv mindern”, sagt Antonella Mei-Pochtler, Geschäftsführerein bei BCG. Das gelingt der Studie zufolge in den Branchen Lebensmittel, Bekleidung und Kosmetik besser, bei Automobilen, Versicherungen und Banken aber weitaus schlechter. Das läuft nicht gut für die Unternehmen, denn der Studie zufolge wächst die finanzielle Macht der Frauen rasant. Deshalb hat das Buch auch den markanten Untertitel: “How to Capture Your Share of the World´s Largest, Fastest-Growing Market.”