Guten Montag – mit einer Inspiration von Ex-P&G-Chef Lafley

Guten Montag, und allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing-Kontakten und Twitter-Followern wünsche ich einen vielversprechenden Start in die KW 19. Heute gibt es als Inspiration einige Einsichten von Ex-Procter-and-Gamble-Chef A.G. Lafley und von Roger L. Martin, Dean der Rotman School of Management, die kürzlich das Buch “Playing to Win – How Strategy really works” herausgebracht haben. Darin benennen Sie sechs Strategiefallen, denen Sie besser ausweichen:

1. The do-it-all strategy – ohne Wahl und ohne Prioritäten.

2. The Don Quixote strategy – den stärksten Wettbewerber zuerst angreifen.

3. The Waterloo strategy – wenn Sie sich mit mehreren Wettbewerbern an verschiedenen Fronten gleichzeitig anlegen.

4. The something-for-everyone strategy – der Versuch, gleichzeitig alle Verbraucher, Kanäle, Regionen oder Warengruppen zu gewinnen

5. The dreams-that-never-come-true strategy – hochtrabende Mission Statements und Ansprüche, die nie in konkrete “Where-to-play” und “How-to-win”-Entscheidungen umgesetzt werden.

6. The program-of-the-month strategy – basierend auf generischen Strategien in Ihrer Branche, in der die Wettbewerber mit den gleichen Mitteln um Kunden, Segmente und Märkte kämpfen.

Viel Erfolg beim Slalom um diese Fettnäpfchen wünscht Ihnen

Christoph Berdi

 

Procter & Google: Dream-Team fürs Marketing?

Wenn sich die Nummer eins im Konsumgütermarketing, Procter & Gamble, mit der wichtigsten Marketing-Maschine im Web, Google, in einer intensiven Kooperation zusammenfindet, dann verdient diese erhöhte Wachsam- und Aufmerksamkeit. Procter sucht schon lange intensiv nach Wegen, über digitale Kanäle neue Berührungspunkte und Kommunikationsanlässe mit Konsumenten zu finden. Und dass Google daran interssiert ist, das nach wie vor von klassischer Werbung dominierte Consumer Marketing ins Netz zu ziehen, liegt auf der Hand.

Nun haben die beiden ernst gemacht: Mitarbeiter von P&G ziehen bei Google ein und vice versa. Lange hat die Fachöffentlichkeit nichts davon mitbekommen. Auf Top-Management-Level, so berichtete jüngst das Wall Street Journal, wurde aber schon seit einem Jahr darüber gesprochen, und bereits im Januar besuchten Manager der wichtigsten P&G-Brand, Tide, das Google-Hauptquartier. Associated Press zitiert Procter-Sprecherin Allison Yang mit den Worten “Uns geht es ums Lernen. Wir möchten die Verbraucher am richtigen Ort mit unseren Produkten in Verbindung bringen.”

Das ist typisch US-amerikanisches Marketing-Sprech und pures Understatement. Procter sucht neue, effiziente Werbemöglichkeit und möchte dabei tunlichst einen Vorsprung vor der Konkurrenz aufbauen. Kevin Kells, Googles Verantwortlicher für das Consumer Goods-Geschäft, sagte der Agentur: “Wir haben immer gewusst, dass P&G offen für Innovationen ist. Aber wir wussten nicht, in welchem Ausmaß sie bei Online-Innovationen bis an die Grenzen gehen wollen, um die Verbraucher mit neuen, vom Nutzer getriebenen Mitteln erreichen wollen.” Man darf gespannt sein.

Diese Kooperation ist zu wichtig, als die Erkenntnisse den beiden Partnern zu überlassen….