Lorem ipsum oder Turmbau im Marketing

Zur Titelgeschichte aus absatzwirtschaft 7/2012 mit der Überschrift “lorem ipsum” erschien dieses Editorial

 

Ausgabe 7/2012Mit dem Slogan “Don´t be a maybe” hat Philip Morris die potenziellen Käufer seiner Zigarettenmarke Marlboro aufgerufen, kein “Vielleicht” zu sein.  “Let your body drive”, fordert Peugeot seine Kunden auf, und Nissan verkauft seit Jahren den “Shift”.  Drei Beispiele von vielen, die den Verdacht nahelegen, dass es irgendwo in den Tresoren der Agenturen eine geheime, nur Eingeweihten zugängliche Schrift gibt, in der zweifelsfrei nachgewiesen wird, dass Werbesprache kryptisch und englisch sein muss.  Und obwohl hinlänglich bekannt ist, zum Beispiel durch die einschlägigen Studien der Agentur Endmark, dass die Verbraucher bei englischsprachiger Werbesprache meist Bahnhof verstehen, wird munter drauflos getextet, als wäre Deutsch nicht reich genug und die babylonische Sprachverwirrung etwas Nützliches.

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