Inspiration aus Japan – Zurück zur Kernkompetenz

25.06.2013 – Allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing- und Linkedin-Kontakten sowie Twitter-Followern wünsche ich mit einem Tag Verspätung einen vielversprechenden Start in die KW 26. Dazu gibt es Nachrichten aus Fernost.

Gerade aus Marketingsicht ist es spannend zu sehen, wie sich die japanische Wirtschaft nach krisenreichen Jahren neu aufstellt. Toyota, Sony und Co. haben schon mehr als einmal bewiesen, welche Wirtschaftsmacht sie entfalten können. Nun versuchen es die japanische Unternehmen mit einer Besinnung auf die Kernkompetenzen als Gegentrend zur Diversifizierung. Laut Roland Berger Strategy Consultants setzen sie in der Ära nach Fukushima auf diese Strategien:

  1. Kompaktes Geschäftsportfolio mit klaren spartenübergreifenden Synergien
  2. Gezielte langfristige Kundenbindung
  3. Gewinnfähigkeit auch bei kürzer werdenden Produktzyklen
  4. Hohe Flexibilität und Kontrolle der Wertschöpfungskette
  5. Kulturelle Vielfalt als Basis für Innovation

Mehr zu der Studie “Industry Model 2.0 – Raising the Competitevness of Corporate Japan” finden Sie hier.

Asda: Kundenloyalität kann man nicht kaufen

Großbritannien ist ein interessanter Markt für Marketingverantwortliche im Lebensmittelmarkt. Dort prallen zwei der besten Lebenseinzelhändler der Welt aufeinander: Die britische Tesco und Asda, eine Tochter des US-Imperiums Wal-Mart. Letzterer hat jetzt für Asda eine neue Initiative zur Steigerung der Kundenloyalität angekündigt. Das Interessante daran: Diese Kundenbindung funktioniert nicht über klassische Bonussysteme, sondern durch Einbeziehung der Kunden in Geschäftsentscheidungen. Von Januar an werden 18000 Asda-Stammkunden beispielsweise Zugriff auf neue Produkte haben, bevor sie regulär zu kaufen sind. Doch der Ansatz geht noch weiter. Die Kunden sollen in viele Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden, in Produktlaunches genauso wie in Fragen der Verpackungen. Interessant ist die Haltung dahinter: CEO Andy Bond glaubt nicht, dass Kundenloyalität mit Punktesystemen oder Gutscheinen erkauft werden kann. Aber die besten Ideen seiner Kunden zur Verbesserung des Angebots und der Geschäfte, die will er durchaus belohnen. Mit dem neuen Blog “Aisle Spy”, der einen Blick hinter die Kulissen erlaubt, und einem “transaprenten” – also weitgehend gläsernen – Laden in Wales soll die Philosophie ebenfalls transportiert werden. Einen ausführlichen Bericht dazu brachte jetzt das Wall Street Journal Europe.