Software fehlt der Apple-Faktor….

 …. oder anders herum: Usability von Software ist ein Erfolgsfaktor für die Programmierschmieden. Das ist nun nicht neu, muss aber offenbar mal wieder gesagt werden, wie eine neue Umfrage unter 300 mittelständischen Firmen zeigt. Sie wurden zu Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit mit ihrer Unternehmenssoftware befragt. 70 Prozent der Anwender beklagten dabei, dass Software-Bedienprobleme ihre Produktivität mindern.

Die Studie „Gebrauchstauglichkeit von Anwendungssoftware als Wettbewerbsfaktor für kleine und mittlere Unternehmen” zeigt aber auch, dass die Softwareanbieter an diesem Problem arbeiten. Zumindest konnten 60 Prozent der deutschen Software-Produzenten im Mittelstand identifiziert werden, die anwendungsfreundlichere Software produzieren möchten und dies als Unternehmensziel gesteckt haben. Die Untersuchung offenbart aber auch ein Manko. Die meisten Softwareunternehmen verschmähen die Segnung eines systematischen Einsatzes von Usability-Methoden und -Tools. Auch arbeiten bisher nur acht Prozent der befragten Software-Produzenten mit Usability-Experten zusammen, die bei der Auswahl von Methoden und bei der Durchführung von Gebrauchstauglichkeits-Tests Unterstützung leisten.

So, so, mag der kritische Leser anmerken (und ich auch), was soll auch anderes herauskommen bei einer Studie, an der neben dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim und dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik IV der Universität Mannheim, der Fachhochschule Kaiserslautern auch der Usibility-Dienstleister Ergosign aus Saarbrücken beteiligt war? Egal, in diesem Fall. Denn die Kernbotschaft, dass schlecht gestaltete und strukturierte Benutzerführungen und Funktions-Overkills immer noch die Produktivität hemmen, stellt der Branche ein Armutszeugnis aus. Verzweifeln wir nicht alle immer mal wieder an den Programmen, die uns das berufliche Leben eigentlich erleichtern sollen? Es ist eine Marketing-Sünde sondergleichen, dass auch im 21. Jahrhundert noch Software geschrieben wird, die das Grundbedürfnis der Zielgruppe nach Bedienungsfreundlichkeit nicht befriedigen. Glücklicherweise zeigt nicht nur Apple, dass es anders geht.

Hier gibt  es mehr zum Thema: www.usability-in-germany.de


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