Guten Montag – mit einer weltklugen Inspiration über die Kunst, Dinge ruhen zu lassen

17.06.2013 – Guten Montag, und allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing- und Linkedin-Kontakten sowie Twitter-Followern wünsche ich einen vielversprechenden Start in die KW 25. Die Inspiration an diesem Morgen stammt vom spanischen Jesuitenpater Balthasar Gracian (1601 – 1658), der von niemand anderem als Arthur Schopenhauer übersetzt worden ist. Im daraus entstandenen “Handorakel und Kunst der Weltklugheit” schreibt Gracian in Ratschlag 138 über:

“Die Kunst, die Dinge ruhen zu lassen, und um so mehr, je wütender die Wellen des öffentlichen oder häuslichen Lebens toben. Im Treiben des menschlichen Lebens gibt es Strudel und Stürme der Leidenschaften; dann ist es klug, sich in den sicheren Hafen der Furt zurückzuziehen. Oft verschlimmern die Mittel das Übel; darum lasse man hier dem Physischen, dort dem Moralischen seinen freien Lauf. Der Arzt braucht gleich viel Wissenschaft zum Nichtverschreiben wie zum Verschreiben, und oft besteht die Kunst gerade in der Nichtanwendung der Mittel. Die Strudel im großen Haufen zu beruhigen, sei der Weg, dass man die Hand zurückziehe und sie von sich selbst legen lasse. Ein zeitiges Nachgeben für jetzt sichert den Sieg in der Folge. (…)”

Das Zitat stammt aus der Ausgabe des Kröner-Verlages von 1992, aber wie genial: Das Handorakel gibt es auch im Internet auf www.handorakel.de.

Christoph Berdi

 

 

By Christoph Berdi

Christoph Berdi, Jahrgang 1966, hat an der Universität Dortmund Journalistik und Geschichte studiert und bei der WAZ-Gruppe volontiert. Der Diplom-Journalist arbeitete freiberuflich für verschiedene Medien wie die Deutsche Welle, Süddeutsche Zeitung und Ruhr-Nachrichten, bevor er 1994 als Redakteur zum Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt wechselte. Dort arbeitete er zunächst für das „handelsjournal“. Von 2000 bis März 2013 war er Chefredakteur der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing.

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