Reiseempfehlung: Ein Trip in die Blogosphäre

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Wer in der Blogosphäre auf Entdeckungsreise geht, stößt auf interessante Typen. Die Kunst ist, sie ausfindig zu machen und eine intelligente Form der Zusammenarbeit zu finden. Foto: Christoph Berdi

 

Die netzökonomische “Käsekuchenrunde” von Blogger und Publizist Gunnar Sohn über “Solopreneure”, also Blogger und ihre Geschäftsmodelle, war eine spannende Angelegenheit. Mein persönliches Fazit nach der Debatte Anfang Januar: Marketer und Blogger müssen reden, reden, reden, wenn sie gemeinsam Erfolg haben möchten.

Mediaplanung ist ein durch Reichweiten- und Kontaktbelegen bestens strukturiertes Geschäft. Ob TV, Radio, Print oder Digital – die Transparenz ist hoch. Im Prinzip wissen doch alle Marktteilnehmer, was sie aneinander haben und voneinander erwarten können.

Es gibt aber eine reichweiten- und vor allem bindungsstarke Mediengattung, die fällt aus diesem gut geregelten Spiel fast völlig heraus: Bloggerinnen und Blogger. Die Blogosphäre. Unendliche Weiten. Und, so mein Eindruck nach der spannenden Diskussion: Den Marketers bleibt nichts anders übrig, als sich wie dereinst Captain Kirk auf die Reise zu begeben in diesen ebenso aufregenden wie unübersichtlichen Raum, um neue Möglichkeiten zu erforschen, die noch nie zuvor ein Marketer gesehen hat.

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Procter & Google: Dream-Team fürs Marketing?

Wenn sich die Nummer eins im Konsumgütermarketing, Procter & Gamble, mit der wichtigsten Marketing-Maschine im Web, Google, in einer intensiven Kooperation zusammenfindet, dann verdient diese erhöhte Wachsam- und Aufmerksamkeit. Procter sucht schon lange intensiv nach Wegen, über digitale Kanäle neue Berührungspunkte und Kommunikationsanlässe mit Konsumenten zu finden. Und dass Google daran interssiert ist, das nach wie vor von klassischer Werbung dominierte Consumer Marketing ins Netz zu ziehen, liegt auf der Hand.

Nun haben die beiden ernst gemacht: Mitarbeiter von P&G ziehen bei Google ein und vice versa. Lange hat die Fachöffentlichkeit nichts davon mitbekommen. Auf Top-Management-Level, so berichtete jüngst das Wall Street Journal, wurde aber schon seit einem Jahr darüber gesprochen, und bereits im Januar besuchten Manager der wichtigsten P&G-Brand, Tide, das Google-Hauptquartier. Associated Press zitiert Procter-Sprecherin Allison Yang mit den Worten “Uns geht es ums Lernen. Wir möchten die Verbraucher am richtigen Ort mit unseren Produkten in Verbindung bringen.”

Das ist typisch US-amerikanisches Marketing-Sprech und pures Understatement. Procter sucht neue, effiziente Werbemöglichkeit und möchte dabei tunlichst einen Vorsprung vor der Konkurrenz aufbauen. Kevin Kells, Googles Verantwortlicher für das Consumer Goods-Geschäft, sagte der Agentur: “Wir haben immer gewusst, dass P&G offen für Innovationen ist. Aber wir wussten nicht, in welchem Ausmaß sie bei Online-Innovationen bis an die Grenzen gehen wollen, um die Verbraucher mit neuen, vom Nutzer getriebenen Mitteln erreichen wollen.” Man darf gespannt sein.

Diese Kooperation ist zu wichtig, als die Erkenntnisse den beiden Partnern zu überlassen….