In den nächsten Tagen berichte ich Ihnen von Erlebnissen und Begegnungen in Cincinnati / USA, dem Sitz von Procter & Gamble, und nicht nur deshalb einem der weltweit wichtigsten Zentren für Markenführung. Schon der Flug hielt eine überraschende Einstimmung bereit: Im Flugzeug wurde der Film “The Joneses” (USA 2009) gezeigt, von dem ich bisher nichts gehört hatte. Die Joneses, eine schrecklich nette Familie, ziehen in eine neue Stadt. Die vier sind perfekt gestylt, gesellig, freundlich und offen für die Menschen am neuen Wohnort. Zu perfekt, zu gestylt und aus gutem Grund so wahnsinnig kommunikativ. Sie sind in Wahrheit nicht Mutter und Vater, Tochter und Sohn sondern ein Marketing-Team, das die neue Nachbarschaft für alle möglichen Konsumgüter begeistern soll. Und das tun sie, höchst effektiv, bringen Golfschläger, Fernsehgeräte, Lebensmittel und Kosmetika unters Stadtvolk. Das denkt freilich, es würde einer wunderbar-perfekten Familie nacheifern. Das kann nicht gut gehen, weder für die Joneses, die den ultimativen “Icon-Status” in ihrer Verkaufsorganisation anstreben, noch für ihre Kunden, die nicht wissen, dass sie welche sind…
“The Joneses” ist ein sehenswerter Film mit Demi Moore als ehrgeizige Mutter, ähem, Teamleiterin, und David Duchovny als gescheitertem Gebrauchtwagenverkäufer und “Ehemann”, der sich als Sales-Mann zunächst dumm anstellt, dann das perfide Verkaufskonzept inhaliert und schließlich…. ach, das sollten Sie selber sehen.
Als Marke in dem Film sehr präsent ist Audi. Da der Konsumrausch, in den die neuen Bekanntschaften im Gefolge der Joneses verfallen, aber als leer und frei von Lebenssubstanz entlarvt wird, zahlt die Mitwirkung sicher nicht aufs Markenkonto des Unternehmens ein.
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