Medienpsychologie: Jugendliche behalten gute Nachrichten besser als schlechte

Only bad news are good news? Vielleicht doch nicht. Deutsche können positive Informationen über das eigene Land deutlich besser im Kopf behalten als negative – im Gegensatz zu US-Amerikanern. Das fanden die Medienpsychologen an der Universität Hohenheim um Prof. Dr. Sabine Trepte gemeinsam mit US-Kollegen in einer Studie heraus. Sie untersuchten, wie gut verschieden ausgerichtete, fiktive Zeitungsartikel im Gedächtnis von Probanden haften bleiben. Das Ergebnis könne dazu beitragen, junge Leute wieder vermehrt zu Nachrichten in Textform hinzuführen, heißt es in einer Pressemeldung zu den Forschungsergebnissen. Erstmals veröffentlicht wurden sie im Journal of Media Psychologie.

Wenn Menschen Zeitung lesen, bleiben manche Artikel besser im Gedächtnis haften als andere. Wesentlich ist dabei die Frage, ob das eigene Land im Vergleich zu einem anderen im Text positiv oder negativ dargestellt ist. „Positive Nachrichten merken sich die Leser deutlich besser – was allerdings nur für Deutsche gilt“, wird Prof. Dr.  Sabine Trepte, Medienpsychologin an der Universität Hohenheim, in der Mitteilung zitiert. Sie hat dazu gemeinsam mit Kollegen der Ohio State University in Columbus/USA ein Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) durchgeführt.  Die Forscher haben in beiden Ländern Studierenden verschiedene Zeitungsartikel vorgelegt – 119 Testpersonen in den USA und 245 in Deutschland. „Zwei Texte beschäftigten sich mit Bildung und der nationalen Sicherheit – beides Themen, die für junge Leute sehr wichtig sind“, erklärt Prof. Dr. Trepte. Bei jeweils der Hälfte der Probanden war Deutschland in den beiden Artikeln positiver dargestellt als die USA, bei der anderen Hälfte war es umgekehrt. Zwischen den beiden Texten gab es jeweils einen sogenannten Störtext mit neutralem Thema, der vom Ziel der Studie ablenken sollte. Anschließend legten die Forscher den Probanden Fragen zum Inhalt vor. „Wir wollten sehen, ob die für das eigene Land positive oder negative Färbung eines Artikels dazu führt, sich die Inhalte besser zu merken“, so Prof. Dr. Trepte. Das Ergebnis sei deutlich: „Deutsche behalten positive Informationen über das eigene Land deutlich besser im Gedächtnis als negative. Ein Effekt, der bei US-Amerikanern nicht erkennbar ist.“ Nun könnte man natürlich nicht alle Texte positiv verpacken, damit sich die Leser die Inhalte besser behalten, räumt Prof. Dr. Trepte ein. Doch Schulen und Bildungsstätten rät sie, diesen Effekt zum Lernen zu nutzen. „Sie sollten die Jugend dazu animieren, wieder mehr Nachrichten in der Zeitung zu lesen. Wenn sie sich zum Einstieg an positiven Nachrichten ausrichten würden, könnte das zum Erfolg beitragen.“

Aktuelles Paper im Journal of Media Psychology: http://dx.doi.org/10.1027/1864-1105/a000182

Cincinnati – Wo man von Procter & Gamble über den Rhein schaut

Von Deutschland aus betrachtet ist Cincinnati keine beliebige Stadt in den USA. Durch die Einwanderungsgeschichte der Stadt am und in Ohio gibt es eine tiefere Verbindung. Dass ihr schönstes Stadtviertel „Over the Rhine“ heißt, spricht Bände. Deutsche Einwanderer haben dieses bis heute in seiner Ursprünglichkeit erhaltene urbane Kleinod im 19. Jahrhundert so getauft. Als Rheinersatz musste der Miami and Erie Canal herhalten, der mittlerweile geschlossen ist, damals aber Over the Rhine und Downtown Cincinnati trennte.

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Facebook vor dem Aus? | Schwerdt-Blog

Kluge Gedanken zur Zukunft von Facebook macht sich Yvette Schwerdt in New York:

Facebook kämpft derzeit mit düsteren Prognosen. Forscher der Princeton University behaupten beispielsweise, der Social Media King stünde kurz vor dem Aus und würde innerhalb der nächsten drei Jahre mehr als 80% seiner Userbasis verlieren. Die Wissenschaftler aus New Jersey berufen sich auf eine Studie, die auf den anspruchsvollen Titel “Epidemiological Modeling of Online Social Network Dynamics” hört und Social Media-Plattformen mit Epidemien vergleicht.

via Facebook vor dem Aus? | Schwerdt-Blog.

Wenn Kunden sich über Big-Data-Schwächen beschweren ….

… würde sich das wohl so lesen wie in diesem Brief des Beraters Mike Hoban, den er als Kolumne für “Fast Company” verfasst hat. Seine These: Bon-Daten-Analysen und darauf basierende individuelle Angebote können für die Kunden ungemein hilfreich sein, weil sie Komplexität reduzieren, das Shoppingleben leichter machen und Preisvorteile mit sich bringen. Wer als Unternehmen diese Möglichkeiten hat, aber nicht nutzt, agiert nicht kundenfreundlich. Hier der Einstieg des durchaus als offenen Brief zu verstehenden Textes, den Rest gibt es an der Originalquelle fastcompany.com:

Im a very regular customer of yours and I am disappointed. In this, the era of “big data” and powerful analytics engines, where individual buying patterns can be tracked and ultimately transformed into personalized pitches for products, I havent heard anything from you about one product you sell that I often buy and which I care a lot about: wine. Especially your discounted wine.You know all about the buying habits of my wife and I and you should have an extensive archive on us. Weve been executive members for 10 to 15 years; we charge everything we buy there to your Amex credit card; we go to your cavernous stores almost every week and our bill is almost never below three figures. Our basement looks like a satellite operation of your warehouses with our 6-month supply of paper towels, the pallet of Ziploc bags, and the barrel of olive oil. We buy a bottle or two of wine most visits and I also stock up on your wine closeouts at another one of your locations in Chicago. I know the “secret” pricing code which indicates closeout prices ending with .97. (…)

via This Is What Happens When You Ignore Your Customers Habits | Fast Company | Business + Innovation.