Wikileaks wirbt für Unterstützung und bedient sich kreativ bei Mastercard. Die Enthüllungsplattform nimmt den Kreditkartenbetreiber stellvertretend auch für andere Institute hopps. Sie hatten 2010 den Zahlungsverkehr für Wikileaks eingestellt, worauf das Spendenaufkommen einbrach. Gründer und Mastermind Julian Assange steht in Großbritannien unter Hausarrest und ihm droht in Schweden ein Verfahren wegen sexueller Delikte; er versucht die Auslieferung zu verhindern. Seit Beginn der Wikileaks-Blokade durch die Geldhäuser fließt weniger Geld in die Kassen der Wikileaks-Organisation, die unter anderem mit der Veröffentlichung von Dokumenten des US-Außenministeriums für Furore sorgte. Assange kapert die bekannte Mastercard-Werbung, eher um seine Kritik kundzutun als um Spenden einzuwerben. Was er bei seiner Aufzählung von Kosten entgangenen Einnahmen verschweigt, sind die Aufwendungen für den Spot – denn der ist perfekt, technisch. Ob dies aber angesichts der gegen ihn erhobenen Vorwürfe der richtige Zeitpunkt für moralinsaure Ironie ist – eher nicht.