Arthur D. Little – gute Studie, überflüssiges Manifest

Wie das Neue in die Welt kommt, das ist eine der zentralen Fragen für Management und auch Marketing. Deshalb rangieren Themen wie Forschung und Entwicklung (F&E) und Innovationsmanagement weit oben auf der Interessenskala der Entscheider.

Zum 125-Jährigen Bestehen veröffentlicht die Unternehmensberatung Arthur D. Little nicht nur etwa eine Studie. Das wäre angesichts des Publikations-Tsunamis zu diesem Thema auch wenig aufmerksamkeitsstark. ADL veröffentlicht gleich ein Manifest.  Die Berater haben tief durchgeatmet, den Erfahrungsschatz aus ihrer großen Consulting-Tradition gehoben, die großen externen Themen diese Zeit eingewoben und dieses “fünf zentralen Innovationskonzepte” formuliert.

    • Kundenorientierte Innovationen – sinnstiftender und direkter Kontakt zum Kunden
    • Proaktive Innovation von Geschäftsmodellen – Entwicklung neuer Ansätze für innovative Geschäftsmodelle
    • Frugale Innovationen – Entwicklung neuer Innovationen in Schwellenländern mit niedrigerem Einkommensniveau und Anpassung dieser Innovationen an die Bedürfnisse der industrialisierten Länder
    • Innovationen mit hoher Geschwindigkeit und geringem Risiko – schnelle und fehlerfreie Markteinführung von Waren und Dienstleistungen.
    • Integrierte Innovationen – Übernahme herkömmlicher Innovationskonzepte aus der Entwicklung neuer Produkte und Übertragung auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Sehr klug und bedenkenswert, das alles. Aber warum diese Thesen der Öffentlichkeit als Manifest verkauft werden, erschließt sich mir so gar nicht. ADL ist offenbar in Feierlaune oder braucht etwas zusätzlichen Glanz für einen möglicherweise bevorstehenden Verkauf durch die französische IT-Beratung Altran.

Wer mit Innovationsmanagement befasst ist, sollte sich nicht abschrecken lassen und die empfehlenswerten  Studienergebnisse hier downloaden und zu Gemüte führen.


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