Facebook führt: Social Media im Mittelstand

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Der „Mittelstand“ ist einerseits das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, andererseits in Zahlen aber nur schwer zu fassen. Dementsprechend unklar ist die Nutzung sozialer Medien im Mittelstand. Eine Studie von TNS Infratest und des Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gibt aber ein wenig mehr Einblick – und erlaubt ein Plädoyer für Facebook.

Die Reichweitenanalyse zielt darauf ab, Werbungtreibenden valide Planungsdaten für die IHK-Zeitschriften im Vergleich zu weiteren Magazinen, Wirtschaftstiteln und zur Tagespresse zu Verfügung zu stellen. Berücksichtigt werden Unternehmen zwischen 100.000 und 50 Millionen Euro Umsatz. Die 3007 in 2015 erhobenen Fälle stehen nach Angaben von TNS Infratest für eine Grundgesamtheit von 1,54 Millionen Unternehmen und 3,9 Millionen Entscheider. Die Ergebnisse zur Social-Media-Nutzung sind in der Studie eigentlich nebensächlich. Da verlässliche Zahlen über den Mittelstand aber ansonsten Mangelware sind, seien sie hier wiedergegeben: (more…)

Distraction Free Writing: Schreiben ohne Ablenkung

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Wie ein weißes Blatt Papier: Distraction Free Writing lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf den Text.

 

„Markdown“ und „Distraction Free Writing“ – diese zwei Stichworte kennzeichnen eine recht junge Klasse von Schreibprogrammen. Viel- und Kreativschreiber finden in den zahlreichen Angeboten sinnvolle, geradezu befreiende Alternativen zu Microsoft Word oder anderen Office-Programmen.

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Apple veröffentlicht iOS 7: Auch Sir Jony Ive kann nicht über das Wasser gehen

18.09.2013 – Apple ist wahrscheinlich das einzige Unternehmen auf der Welt, von dem Menschen glauben, seine Firmenzentrale stünde auf einer himmlischen Wolke, von der irgendwann ein höheres Wesen herabsteigen und über das Wasser laufen wird. Dieser Gedanke kam mir bei der Lektüre einer Kritik zum neuen Apple-Betriebssystem iOS 7 für das iPhone und den iPad, erschienen heute in der Süddeutschen Zeitung.

Nachvollziehbar und anschaulich beschreibt der Autor die neue Designphilosophie von Apples Stardesigner Sir Jonathan “Jony” Ive, der so wunderbar in der Designtradition der Ulmer Schule steht, dass dort gestaltete alte Braun-Taschenrechner zu Recht als Gestaltungsvorläufer von Apples Mobilgeräten gelten dürfen. Ive treibt der Software die Wohnzimmerkuscheligkeit aus, verbannt die Holzregale und -panele und noch so einiges mehr, reduziert Ergonomie und Optik auf die Erfordernisse eines digitalen Geräts. Er kappt die sowieso nur vorgegaukelte Verbindung zwischen Realität und Virtualität. Hunderte Millionen Nutzer werden in den nächsten Tagen hausfinden, ob ihnen iOS 7 die Bedienung der Geräte, die Kommunikation sowie den Umgang mit Daten und Dateien erleichtert, und auch entscheiden, ob Ihnen Benutzerführung und Optik gefallen. Nicht mehr, und nicht weniger.

Jörg Häntzschel als Autor der Kritik im SZ-Feuilleton hingegen schließt mit den Worten:

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Deutsche Banken lieben Xing und Linked in

In den Business-to-Business-Netzwerken Xing und Linkedin fühlen sich deutsche Banken offenbar besonders wohl. Nahezu alle in einer neuen Studie der Anxo Management Consulting berücksichtigten Finanzinstitute nutzen diese Communities und haben ihr Engagement dort im Vergleich zu 2010 verbessert. Die Positionierungs-, Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten dieser Portale werden laut Anxo zunehmend eingesetzt. Zwölf Banken bieten News an, während dies bei der letzten Erhebung nur drei taten. Doch in den massentauglicheren Social Media wie Facebook oder Twitter stellt sich das Engagement quantitativ und qualitativ nicht so professionell dar. So verlinken nur 40 Prozent der untersuchten Banken ihre Social Media-Auftritte mit ihren Markenwebsites. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als nur 27 Prozent diese Verbindung herstellten. Aber ich finde, dass ist immer noch kein Niveau, auf dem der Eindruck entstünde, die Finanzinstitute seien in der Social-Media-Welt wirklich angekommen. Nur 15 Prozent der Top-20-Banken und nur jede zehnte  Direktbank haben Blogs. Eine eigene Community betreiben lediglich sieben und ein Forum fünf von den insgesamt 45 betrachteten Finanzinstituten, die zum Stichtag 30. September 2012 untersucht wurden. Da ist noch deutlich Luft nach oben.

Weitere Ergebnisse der Studie “Social Media Reifegrad der Finanzindustrie” finden Sie bei Springer Professional.

 

Digitaler Darwinismus – der Wettbewerb der Geschäftsmodelle

Digital Darwinism – schon Ende der 1990er Jahre, zu besten New Economy-Zeiten, erschien in den USA ein Buch unter diesem Titel von Evan I. Schwartz. “Wenn das durch neue Unternehmen wie America Online, Yahoo und Amazon.com geförderte Momentum beibehalten wird, befinden wir uns tatsächlich in einer frühen Phase des digitalen Darwinismus”, kommentierte damals Mary Meeker, Managing Director bei Morgan Stanley Dean Witter das Buch. America Online (AOL) hat zwar viel für die Durchsetzung des Internets getan, sich aber nicht behauptet. Doch Yahoo hat sich zu einem wichtigen Player der digitalen Wirtschaft entwickelt und vor allem Amazon hat ganze Branchen das Fürchten gelehrt. Immer wieder betreten neue Unternehmen die Bühne und verändern die Spielregeln in ihren Branchen. Die Scout24-Gruppe mit ihren Marktplätzen ist so ein Beispiel. Oder Zalando, das meines Erachtens völlig zu Recht im vergangenen Jahr den Deutschen Marketingpreis gewonnen hat.

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Der neue Stern – eine kleine Blattkritik

Wer, wie ich, von Print begeistert ist, der muss einfach genauer hinschauen, ja am Papier riechen, wenn eine Zeitschrift wie der Stern, 1948 von Henri Nannen gegründet, überarbeitet wird …

Ich muss einräumen: Mich haben die Blattmacher des Wochenmagazins Sterns mit ihrem Relaunch letzte Woche glatt korrumpiert. Wer eine 14seitige Bildstrecke mit Schwarzweiß-Aufnahmen der Fotografenlegende Sebastian Salgado ins Heft rückt, der hat erst einmal mein Herz gewonnen. Es bereitet mir dann schon Mühe, angesichts dieser Schönheit wieder auf Distanz zu gehen und das Heft neutral zu betrachten. Gemein! Großartig! Und eben typisch Stern. Das Bekenntnis zum dramatischen Foto bleibt, die Bildredaktion des Stern ist dem gelangweilten Fotoeinsatz im Spiegel und dem bemühten im Focus überlegen und prägt die Zeitschrift. Der Stern versteht es als einziges der drei großen deutschen Magazine, die emotionale Kraft von Fotografie einzusetzen und zu nutzen.

Der Stern für einen EuroDer Versuch der Sterns, neue Elemente wie eine doppelseitige Infografik ins Heft zu nehmen, diesmal zu den Finanzen des VW-Konzerns, kann funktionieren, bedarf aber noch des Feinschliffs. Grafiken sollen ja Komplexität reduzieren, bei dieser Grafik muss man aber schon ziemlich genau hinsehen, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Typographie des neuen Stern ist aufgeräumt und mit der mutigen Serifenschrift als Titelschrift modern. Die bekannten Schmankerl des Sterns haben ihren Platz. Die Luftblasen haben etwas an Platz eingebüßt, Haderer prangt wie eh und je, Chefredaktionsmitglied Hans-Ulrich Jörges nimmt Berlin aufs Korn und Til Mette hat für seine Cartoons weiter eine Seite. Stern bleibt Stern.

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