Lost in the Feed

Die Customer Journey ist tot. Wer hat das noch mal geschrieben? Und wo? LinkedIn? Facebook, Xing? Twitter? Die Customer Journey lebt. Und wer meint das jetzt? Was man von Pokemon Go lernen kann, nein muss. Und Big Data war gestern. Heute heißt es handeln. Aha. Wo gibt´s eigentlich brauchbare Best Practice? Was, die führen eigentlich nur in die Irre? Ach so. Dann stelle ich die Suche mal ein. Oder? Ne, so ganz verstanden habe ich es nicht, warum Best Practice jetzt doof sein sollen. Aber was lese ich da? Dank xxxx-Marketing müsse ich mich um nichts mehr kümmern. Alles automatisch. Ja jetzt bin ich aber erleichtert. Obwohl… alle Kennziffern sind falsch respektive gefälscht. Oh Gott. Und: Marketing war noch nie so komplex wie heute. Ach! Und agile, Baby, alles agile. Yeah. Zehn Social- und Techniktrends lachen mich an. Lesen? Hm. Personalauswahl ist häufig mangelhaft. Stimmt, kann ich bestätigen. Und nun? Digital Leadership muss neu definiert werden. Bestimmt. HR muss Core-Bestandteil eines Unternehmens sein. Donnerwetter, hab ich nicht gewusst. Was mach ich nur mit all dem Input? Was steht da? Die gemütlichen Zeiten sind vorbei. Find ich auch. Was nun Verkaufsgespräche mit einem Fußballspiel zu tun haben… will ich grad nicht wissen. Was sich hinter der der Überschrift „Mütter sind die neuen Ölquellen“ verbirgt – auch nicht wirklich. Aber Mark Zuckerbergs zehn Erfolgsregeln? Ach so… schon bereut. Wir müssen Innovation neu denken. Immer kann ich da nur sagen, bitte immer! Oh, ein neues Social Network oder so ähnlich: Shout it out loud! Hype die Shouts! Booste Deine Reichweite! DAS IST MIR ZU LAAAAAUUUUUUUT. I am lost in the feed… ich booste jetzt mal my mental health. Und… aus.

Is Virtual Reality The New Tech Frontier For Brands? – Brand Quarterly

Gerade entdeckt: Brand Quarterly, eine interessante Website, sehr up to date mit guten Inhalten über Markenführung in der digitalen Transformation. Hier ein Link zu einer Story über Virtual Reality und ihren Nutzen für die Markenführung.

This year is poised to be the year of Virtual Reality (VR) for brands. In fact, it’s predicted that this will be the VR industry’s first billion-dollar year – with the potential for market growth of up to 150 billion by 2020. And VR isn’t just for gamers anymore – brands of all types and sizes have watched heavyweight innovators like Google and Red Bull experiment with the platform – successfully driving deeper, more meaningful experiences for their customers. It’s only a matter of time before broader, more widespread adoption takes place across the enterprise.

Source: Is Virtual Reality The New Tech Frontier For Brands? – Brand Quarterly

Pricing: Evernotes Sprung ins Ungewisse

Der Cloudservice Evernote erhöht massiv die Preise. Ob das gut geht? Es gleicht ein wenig einem öffentlichen Feldversuch zur Preiselastizität, was Evernote gerade versucht. 

Evernote genehmigt sich einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Der Preis für die Premium-Version steigt um gut 40%. Das nenne ich mal Power Pricing. Es spricht aber weiter einiges für Evernote Premium, das ich persönlich sowohl als Notetaking-App, fürs Projektmanagement und auch als Dokumenten-Management-System (DMS) nutze. Vor allem, dass in der Premium-Version Pdfs durchsucht werden können, ist wirklich hilfreich. Und das kann weder Apple Note noch Microsofts Onenote. Aber die Konkurrenz schläft ja bekanntlich nicht. Jedenfalls wird auf vielen Webeiten darüber diskutiert, ob nicht der Zeitpunkt gekommen ist, Evernote den Rücken zu kehren.

I’ve been an Evernote user since 2009. My life is in there. But after the company’s pricing changes made clear that it’s ditching its core consumer user base, it’s time for a move. Hello, Microsoft OneNote.
Sascha Sagen, PC Mag UK

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Alle sind online? Von wegen.

Auf ihrer diesjährigen Markenroadshow präsentierten Serviceplan, die GfK und der Markenverband ein Konzept zur Markenführung in Zeiten der Digitalen Transformation. Im Zentrum steht ein Modell, das die fürs Marketing wichtige Zielgruppe der Haushaltsführenden nach dem Grad ihrer digitalen Affinität segmentiert. Überraschung: 42 Prozent leben digital abstinent.

Die GfK hat Panels, die das Kaufverhalten und die Mediennutzung aufzeigen, mit klassischen Mediastudien wie dem Fernsehpanel der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschungen zusammengeschoben. Auf Basis dieser “Datenfusion” können die Marktforscher drei Zielgruppen-Typen beschreiben:

  •  Non User, oder kurz “Nons“, die 42 Prozent der Zielgruppe der Haushaltführenden ausmachen,
  •  Standard User, die sogenannten “Stans“, die 25 Prozent repräsentieren,
  •  sowie die mobilen digitalen User, die “Modis”. Sie stehen für 33 Prozent der Zielgruppe.

Als “heavy user” sind die “Modis” für das Marketing natürlich besonders interessant. Viele greifen schon direkt nach dem Aufstehen zum Smartphone und sind sofort ansprechbar. Außerdem sind sie eigentlich dauernd und über verschiedene Geräte online, sodass sie mit von Hilfe Cookies und Retargeting auf verschiedenen Kanälen immer wieder gezielt adressiert werden können. Ein Schlaraffenland voller Touchpoints für Marketers und Mediaplaner, die auf dieser Klaviatur spielen können. Serviceplan, GfK und Markenverband sehen bei Marken, die eine überdurchschnittliche Anzahl der „Modis“ adressieren, signifikante Gewinne von Marktanteilen. Bei den „Stans“, die eher pragmatisch das Standardprogramm von Email über Google-Suche bis hin zu Produktrecherchen fahren, sieht die Kommunikationswelt schon weniger lukrativ aus. Die “Nons”, in der Mehrzahl Ruheständler, sind über digitale Kontaktpunkte kaum zu erreichen.

 

Title slide for Serviceplan

Eine Frage des Alters: Die Non User (“Nons”) sind überwiegend bereits im Ruhestand, während die “Modis” am Anfang ihres Berufslebens stehen. Grafik: GfK, Markenverband, Serviceplan

 

Betrachtet man aber manche Diskussionen über State-of-the-Art-Marketing, so entsteht jedoch leicht der Eindruck, es gehe nur noch um die „Modis“ und alles werde digital. Das sollten sich die Marketers aber gut überlegen: Die digital nicht aktiven „Nons“ sowie die pragmatischen „Stans“ stehen nach wie vor für zwei Drittel und damit die Mehrheit der Haushaltsführenden. Es bleibt deshalb eine Hauptaufgabe für viele Marken – bei allem Sturm und Drang zur digitalen Innovation – die Kommunikation mit diesen mehr oder wenigen „analogen“ Zielgruppen nicht zu vernachlässigen, selbst wenn die “Modis” die attraktivste Zielgruppe sind. Vielversprechend ist es offenbar, die Zielgruppen nicht getrennt anzusprechen, sondern vernetzt: Bei gleichem Budgeteinsatz seien so eine um zwölf Prozent größere Effizienz und in der Regel auch höhere Umsätze zu erzielen. Eine optimale Werbewirkung – so der auf der Roadshow kommunizierte Erfahrungswert – werde derzeit durch einen konvergenten Einsatz von analogen mit digitalen Medien im Verhältnis von 70 zu 30 Prozent des Budgets erreicht. Diese Ratio wird sich In Zukunft  jedoch zugunsten der digitalen Medien verschieben:

 

Title slide for Serviceplan

Noch machen die “Modis” nur ein Drittel der Haushaltsführenden aus, aber ihr Anteil wird kontinuierlich steigen. Grafik: GfK, Markenverband und Serviceplan.

 

Mit der Faustregel “70/30” allein ist natürlich ohnehin keine vernetzte Markenführung zu machen. Was es dazu nach Ansicht von GfK, Markenverband und Serviceplan im Detail braucht, zeigt dieses Papier mit Infos und Hintergründen zur Arbeit mit den „Nons“, „Stans“ und „Modis“, zu crossmedialer Mediaplanung, Retargeting, Touchpoints, Real Time Data, Content und Vertrieb.

Sea Hero Quest: Spielerei für die Demenzforschung

Das Handyspiel “Sea Hero Quest”  ist nicht nur für ein paar Minuten Entspannung wunderbar geeignet, sondern bringt vor allem die Demenzforschung voran. Die Deutsche Telekom lässt uns mit gutem Gefühl daddeln und liefert ein Beispiel, wie “Big Data” dem Gesundheitswesen nutzen kann.

Auf 14 Minuten reine Spielzeit habe ich es im ersten Anlauf gebracht, bin dabei auf 20 Levels mit einem Boot umhergeschippert, habe Bojen gefunden, Leuchtraketen abgeschossen und lustige Seeungeheuer fotografiert. Gleichzeitig habe ich der Demenzforschung einen Tag geschenkt. Einstein hätte seine Freude an diesem Zeitparadoxon. Ein Tag in 14 Minuten, keine schlechte Bilanz, und mit der Relativitätstheorie wohl nicht zu erklären. Aber wie funktioniert das? (more…)

Wie empfänglich sind Blogger für PR und Marketing?

Blogger in Deutschland: PR und Marketing ausdrücklich erwünscht?


Einblicke in die Blogosphäre: Das internationale Agentur-Netzwerk IPREX hat zum zweiten Mal das Blogbarometer veröffentlich. Dafür standen 2.000 Blogger in 13 Ländern Rede und Antwort. In Deutschland gaben knapp 300 Blogger Auskunft zur Zusammenarbeit mit Marketing und PR – und sehen sie überraschend positiv. 

Mehr als die Hälfte der befragten deutschen Blogger werden sehr häufig von Unternehmen kontaktiert – 30 Prozent mehrmals wöchentlich, 25 Prozent sogar täglich. Die Zahl der Blogger, die von Unternehmen zwecks PR und Marketing angesprochen wurden, hat im Vergleich zum Vorjahr von 84 Prozent  auf 90 Prozent der Befragten weiter zugenommen. Dies führt offensichtlich aber nicht zu Verdruss, so heißt es seitens IPREX, denn die Zahl der Blogger, die diese Ansprache positiv sieht, stieg von 60 auf 70 Prozent. Die Zahl derjenigen hingegen, die keiner­lei Kontaktanfragen seitens der Unternehmen möchten, fiel von zwölf Prozent auf vier Prozent. Darüber bin ich etwas verwundert. Bei einer Diskussionsrunde Anfang des Jahres habe ich Blogger kennengelernt, die deutlicher auf Distanz zu Unternehmen gingen und sich doch gleichzeitig auf Augenhöhe sahen. Mein Fazit in dem Post “Reiseempfehlung: ein Trip in die Blogosphäre” lautete: (more…)