by Christoph Berdi | Sep 3, 2015 | Allgemein, Kontext & Gesellschaft, Marken & Marketing, Unternehmen & Management
Nun kommt der Schriftzug von Google also serifenlos daher, hat sich ein schlichteres Kleid zugelegt. Nur das neckisch gegen den Uhrzeigersinn gedrehte “e” setzt einen kleinen Störer ins aalglatte, bunte Logo.
Das ist nun vor allem auf mobilen Endgeräten prägnant und klar sichtbar, angepasst und modernisiert für die vergleichsweise kleinen Displays der Smartphones und Tablets, sogar für Wearables wie Smartwatches. Ein logischer Schritt eben. Google ist keine Internetmarke mehr, das würde viel zu kurz springen, sondern eine Marke der digitalisierten Welt. Und die ist zunehmend mobil. Die Musik spielt vor allem auf den Smartphones. “Responsive Desgin” lautet deshalb eine vergleichsweise neue Anforderung an Websites. Ob auf dem großen Computerbildschirm, auf Handys oder Tablets, die Inhalte sollen immer optimal erfassbar und lesbar angeboten werden. Automatisch. Auch der -ber-Blog ist responsiv, in die Blogsoftware ist dieses Feature längst eingebaut. Man könnte auf die Idee kommen, dass die Digitalisierung das Leben “responsiv” macht, weil wir über den Zugang zu Information und Wissen an nahezu jedem Ort und zu jeder Zeit auf neue Situationen viel schneller reagieren können.
Google, und darauf weißt Andrian Kreye heute im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung zu Recht hin, geht aber mit dem Redesign noch einen Schritt weiter, proklamiert auch vier Punkte in den knalligen Markenfarben als tänzelndes digitales Zeichen für Google. Diese Maßnahme birgt immenses Kennzeichnungspotenzial für digitales Services und Produkte. Kreye schreibt:
“Theoretisch könnte man selbst eine patentierte Zelle mit vier Farbpixeln als Produkt von Google kennzeichnen. Vielleicht sogar ein Atom? Man muss die Zukunft nur weit genug weiterdenken.”
Das klingt zwar nach einer etwas zu intensiven Lektüre des ebenso mahnenden wie leicht phobischen Social-Media-Romans “The Circle” von Dave Eggers, aber die Richtung dieses Gedankens stimmt.
Das überarbeitete Branding steht eben auch für den immer größeren Anspruch der Firma, der vor wenigen Wochen schon mit der überraschenden Gründung der neuen Alphabet-Holding zum Ausdruck gekommen ist. Google hat sein Logo schon öfters neu gestalten lassen, aber mit seiner Serifenschrift stand es bisher noch zu den Wurzeln aus der Gründerzeit, in der Digitalisierung noch ein Abenteuer und kein Muss war. Die sind nun offiziell gekappt.
Was bedeutet aber das gekippte “e”? Nur eine Spielerei? Aufmerksamkeit heischend? Mir würde gut gefallen, wenn Google es als Reminiszenz an das Unternehmensmotto verstehen würde: Don´t be evil.
by Christoph Berdi | Jul 8, 2013 | Allgemein
8.07.2013 – Guten Montag, und allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing- und Linkedin-Kontakten sowie Twitter-Followern wünsche ich einen vielversprechenden Start in die KW 28. Weil mir kürzlich jemand erzählte, dass er ein Seminar mit dem legendären Managementdenker Michael E. Porter besuchen würde und er mich zugegeben damit etwas neidisch machte, hier einige Porter-Inspirationen zum Thema Strategie:
- Wenn Sie ein anderes Ziel haben als Rentabilität – groß zu sein, schnell zu wachsen oder Technologieführer zu werden – stoßen Sie auf Probleme.
- Eine Strategie umreißt das Gebiet, in dem ein Unternehmen versucht, einzigartig zu sein.
- Die besten CEOs, die ich kenne, sind Lehrer, und der Kern dessen, was sie lehren, ist Strategie.
- Es ist doch so: Die Kontinuität der strategischen Ausrichtung und die kontinuierliche Verbesserung der Art und Weise, wie Sie die Dinge erledigen, stehen absolut im Einklang miteinander. In der Tat verstärken sie sich gegenseitig.
- Strategie braucht Kontinuität. Sie kann nicht ständig neu erfunden werden.
Viel Erfolg und bon chance! Mehr Porter-Zitate gibt es auf brainyquote.
by Christoph Berdi | May 27, 2013 | Allgemein
27.05.2013 – Die Unternehmensberatung Vivaldi Partners Group hat mich eingeladen, ihren Morning Summit am 5. Juni 2013 in Frankfurt zu moderieren. Das Thema: Digital Darwinism. Ich freue mich auf Begegnungen und Diskussionen mit
- Dr. Martin Enderle, CEO Scout24
- Erich Joachimsthaler, CEO und Gründer der Vivaldi Partners Group
- Andreas Geissler, General Manager Germany von Teradata
- Karl-Heinz Land, Digital Darwinist, Neuland Consult
- Philip Rooke, CEO Spreadshirt
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by Christoph Berdi | Mar 28, 2013 | Allgemein
Heute erscheint Ausgabe 4/2013 der absatzwirtschaft. Für mich eine besondere, denn darin verabschiede ich mich mit dem Editorial von Lesern, Redaktion, Herausgebern und Verlag. Aber nur in meiner Funktion als Chefredakteur der “asw”, denn ich freue mich auf neue Herausforderungen in der Marketing- und Medienbranche und bin ab Mai 2013 ganz Ohr für kreative Ideen und Herausforderungen. Hier der Text:
Nach zwölf Jahren verabschiede ich mich heute als Chefredakteur der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing. Der fortwährende Austausch mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, war mir in dieser Zeit eine geliebte Herausforderung. Ihre Hinweise und Ihre Kritik haben stets den Kurs des Heftes mitbestimmt und die Storys über Trends und Entwicklungen im Marketing befruchtet.
„Ist Marketing noch die Königsdisziplin?“, so lautete die Headline einer Titelgeschichte kurz bevor ich die Zeitschrift im Jahr 2000 von meinem Vorgänger Friedhelm Pälike übernahm. Damals habe ich die Frage gar nicht verstanden und hatte keine Zweifel: Marketing führt. In einer steilen Lernkurve wurde mir schnell deutlich, dass dies in vielen Unternehmen nicht gelebt wurde – und bis heute nicht wird. Chefredakteur der absatzwirtschaft zu sein bedeutet deshalb auch, Marketing für das Marketing zu betreiben.
Es ist ein Glücksfall, mit dem Deutschen Marketing-Verband (DMV) und den Marketing-Clubs Herausgeber hinter der Zeitschrift zu wissen, die den ideellen Sinn der absatzwirtschaft darin sehen, das Marketing im Dialog mit den klügsten Köpfen weiterzuentwickeln. Deshalb gilt mein Dank für das in mich gesetzte Vertrauen neben dem Verlag auch dem DMV. Das gemeinsame Engagement für das Marketing begründet den publizistischen Mehrwert der absatzwirtschaft.
Das Fazit nach zwölf Jahren als Chefredakteur: Marketing muss Königsdisziplin sein und bleiben. Die absatzwirtschaft steht im Dienste dieser Idee. Journalistisch geprägt, unabhängig, mehr Magazin als Fachzeitschrift, multimedial, aktuell und hintergründig zugleich, und immer in Kontakt mit Ihnen. Das wäre in dieser Qualität nicht möglich ohne unsere wunderbaren Autoren und die großartige Redaktion, bei der ich mich für die kreative, kollegiale und kraftvolle Zusammenarbeit herzlich bedanke.
In diesem Sinne: Bleiben Sie der absatzwirtschaft gewogen, und viel Erfolg und Ertrag mit Ihren Projekten und Aufgaben.