Guck mal, wer da schreibt

Täglich flattern auch uns zu Hause Direct Mails in die Post. Das Gros kommt von Unternehmen, deren Kunden wir sind, und die Mailings haben doch mittlerweile einen erfreulichen Grad an Professionalität erreicht. Kaum grober Unfug, selten Ungebetenes. Aber eines wundert mich doch: die Absender. Glauben Unternehmen wirklich, dass ihre Kunden vom “Leiter Marketing und Vertrieb” angeschrieben werden wollen? Oder, noch schlimmer, vom “Leiter Kundenbindung”? Sie geben den Verbrauchern unterschwellig das Gefühl, dass das Unternehmen etwas von ihnen will und nicht etwas für sie tun möchte. Etwas mehr Charme und Empathie darf es schon sein. Ein “Leiter Kundenbetreuung” oder “Kundenservice” klingen doch zumindest ein wenig nach Fürsorge und Kümmertum. Wer hat bessere Vorschläge?

By Christoph Berdi

Christoph Berdi, Jahrgang 1966, hat an der Universität Dortmund Journalistik und Geschichte studiert und bei der WAZ-Gruppe volontiert. Der Diplom-Journalist arbeitete freiberuflich für verschiedene Medien wie die Deutsche Welle, Süddeutsche Zeitung und Ruhr-Nachrichten, bevor er 1994 als Redakteur zum Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt wechselte. Dort arbeitete er zunächst für das „handelsjournal“. Von 2000 bis März 2013 war er Chefredakteur der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing.