Reiseempfehlung: Ein Trip in die Blogosphäre

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Wer in der Blogosphäre auf Entdeckungsreise geht, stößt auf interessante Typen. Die Kunst ist, sie ausfindig zu machen und eine intelligente Form der Zusammenarbeit zu finden. Foto: Christoph Berdi

 

Die netzökonomische “Käsekuchenrunde” von Blogger und Publizist Gunnar Sohn über “Solopreneure”, also Blogger und ihre Geschäftsmodelle, war eine spannende Angelegenheit. Mein persönliches Fazit nach der Debatte Anfang Januar: Marketer und Blogger müssen reden, reden, reden, wenn sie gemeinsam Erfolg haben möchten.

Mediaplanung ist ein durch Reichweiten- und Kontaktbelegen bestens strukturiertes Geschäft. Ob TV, Radio, Print oder Digital – die Transparenz ist hoch. Im Prinzip wissen doch alle Marktteilnehmer, was sie aneinander haben und voneinander erwarten können.

Es gibt aber eine reichweiten- und vor allem bindungsstarke Mediengattung, die fällt aus diesem gut geregelten Spiel fast völlig heraus: Bloggerinnen und Blogger. Die Blogosphäre. Unendliche Weiten. Und, so mein Eindruck nach der spannenden Diskussion: Den Marketers bleibt nichts anders übrig, als sich wie dereinst Captain Kirk auf die Reise zu begeben in diesen ebenso aufregenden wie unübersichtlichen Raum, um neue Möglichkeiten zu erforschen, die noch nie zuvor ein Marketer gesehen hat.

Eines sei vorausgeschickt: Mittlerweile gibt es große, reichweitenstarke Blogs, die das Marketing oder Mediaagenturen buchen kann wie jede andere Website eines etablierten Medienhauses auch. Aber um die geht es mir hier nicht, sondern um jene Blogger, die sich eher abgrenzen, nicht aus Verweigerungshaltung gegenüber dem Marketing, sondern aus einem großen Selbstbewusstsein heraus.

Mit Planungstools braucht man diesen Bloggern gar nicht zu kommen. Sie haben auch keine Lust, Mediadaten zu erstellen. Verlinkungsanfragen halten sie für die Pest, PR- und Marketinganfragen ohne Kennzeichnung als Anzeige oder zumindest als „sponsored post“ für ungehörig. Sie sehen sich auf Augenhöhe zu den Unternehmen, die mit ihnen arbeiten wollen, wünschen sich, in Produktentwicklungen und Innovationsprozessen einbezogen zu werden, zum Beispiel mittels Design Thinking. Viele dieser Blogger bringen Leidenschaft mit, ein aus Enthusiasmus geborenes Know-how, ein hohes Social-Media-Potenzial und eine treue Leserschaft. Sie genießen Vertrauen und haben eine hohe Leser-Blog-Bindung aufgebaut. Das klingt nach dem, wonach Marketer beständig suchen – und es klingt natürlich idealisiert, ganz bewusst, um diesen Typ Blogger zu charakterisieren.

Kann eine Zusammenarbeit mit Bloggern für Ihr Haus funktionieren? Das lässt sich nur auf einem Weg klären – ausprobieren!

Übrigens ist das Düsseldorfer Start-up Juptr auf einem vielversprechenden Weg, den Markt für Angebot und Nachfrage nach Content besser zu organisieren. Auf diesem neuen Marktplatz könnten auch Unternehmen und Blogger einfacher zueinander finden. Es lohnt sich also, in den nächsten Wochen und Monaten zu verfolgen, was hier passiert: juptr.io

Mehr zu dieser Käsekuchenrunde – witziger Name, und den Käsekuchen gab es bei den Gastgebern von Juptr tatsächlich – gibt es im Blog von Gunnar Sohn.


Comments

One response to “Reiseempfehlung: Ein Trip in die Blogosphäre”

  1. […] Mehr als die Hälfte der befragten deutschen Blogger werden sehr häufig von Unternehmen kontaktiert – 30 Prozent mehrmals wöchentlich, 25 Prozent sogar täglich. Die Zahl der Blogger, die von Unternehmen zwecks PR und Marketing angesprochen wurden, hat im Vergleich zum Vorjahr von 84 Prozent  auf 90 Prozent der Befragten weiter zugenommen. Dies führt offensichtlich aber nicht zu Verdruss, so heißt es seitens IPREX, denn die Zahl der Blogger, die diese Ansprache positiv sieht, stieg von 60 auf 70 Prozent. Die Zahl derjenigen hingegen, die keiner­lei Kontaktanfragen seitens der Unternehmen möchten, fiel von zwölf Prozent auf vier Prozent. Darüber bin ich etwas verwundert. Bei einer Diskussionsrunde Anfang des Jahres habe ich Blogger kennengelernt, die deutlicher auf Distanz zu Unternehmen gingen und sich doch gleichzeitig auf Augenhöhe sahen. Mein Fazit in dem Post “Reiseempfehlung: ein Trip in die Blogosphäre” lautete: […]

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