Noch einen Monat in Berlin: Sebastião Salgados erstaunliche Reisen ins Paradies

Noch bis August ist im C/O in Berlin die Ausstellung “Genesis” mit Fotos von Sebastião Salgado zu sehen. Er zeigt die von der Zivilisation weitgehend unberührte Seite unserer Welt. Indem Salgado uns an ihrem Zauber teilhaben lässt, weckt er gleichzeitig die Sorge um ihren Bestand.

Sebastiao Salgado, "Genesis", erschienen im Taschen-Verlag.

Mit Krisen- und Sozialreportagen ist der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado weltberühmt geworden. Unvergessen sind beispielsweise seine Foto der Goldminenarbeiter in Brasilien, Wimmelbilder voller Menschen, die das wertvolle Metall aus der Kruste unseres Planeten lösen. Freiwillig, im Goldrausch, der dort in den 1980er-Jahren losbrach. Mittelalterliche Zustände im 20. Jahrhundert. Salgado hat Arbeiter überall auf der Welt begleitet; für sein Projekt “Migrations” ist er mit Flüchtlingen  durch ökologische Katastrophen und durch Kriegsgebiete gezogen. Auf diesen Reisen, die ihn jahrelang von einem Brennpunkt zum anderen führten, so erzählte er es dem „Spiegel“, habe er zuviel Grauen gesehen. Er ist nach der Jahrtausendwende deshalb andere Wege gegangen, nicht mehr zu den Tragödien, sondern hin zu den Ursprüngen, zu weitgehend unberührten Landschaften und Biotopen sowie den Lebensräumen indigener Völker mit wenig Kontakt zur Zivilisation. Von diesen Reisen hat er Bilder von einer überwältigenden, berührenden Schönheit mitgebracht. Er zeigt nicht die Zerstörung, er zeigt das Paradies.

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Da geht noch was – Düsseldorf, der Sturm und die Konsequenzen

25. Juni 2014 – (-ber) Zwei Wochen nach dem Unwetter spaziere ich durch die Rheinwiesen in Düsseldorf-Oberkassel. Die Sonne scheint, die Kirmes entsteht. Spaziergänger und Sportler sind unterwegs. Drachen stehen am Himmel. Cityidylle, wie gewohnt, aber mit Fehlern im Bild: Während das Straßenbild schon wieder vernarbt, zeigen die Grünanlagen der Stadt weiter Bilder der Verwüstung. Jeden vierten Baum hat der Sturm umgelegt, viele tausende, unzähligen die Krone weggerissen, Stämme und Äste gespalten. Auch hier.

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