Viele Marketers beklagen den Bedeutungsverlust ihrer Profession. Immer weniger schaffen es auf ihrem Karriereweg in die Spitzenposition eines Chief Marketing Officers (CMO), eines Geschäftsführers oder eines Vorstandes mit entsprechender Ressortverantwortung. Lesen Sie hiermein Editorial aus absatzwirtschaft 12/2010 zu diesem Thema:

Viele Marketers beklagen den Bedeutungsverlust ihrer Profession.
Immer weniger schaffen es auf ihrem Karriereweg in die Spitzenposition eines Chief Marketing Officers (CMO), eines Geschäftsführers oder eines Vorstandes mit entsprechender Ressortverantwortung.Gleichzeitig steigt der Druck der Unternehmensleitungen, das Marketing möge den Return on Investment nachweisen und einmal vorrechnen, wofür es denn die vielen Millionen Euros im Etat wirklich benötige.
Ganze Marketingabteilungen leiden förmlich darunter, nur noch als operative Abarbeiter statt als strategische Vordenker wahrgenommen zu werden. Hat das Marketing den Blues? Es klingt fast so, wenn ich mir Gespräche mit vielen Marketers auf einigen Branchenevents der vergangenen Monate in Erinnerung rufe.

Sicher, Wirtschaftskrisen sind fürs Marketing meist keine angenehme Zeit .
Aber jetzt, wo Deutschland einmal mehr den Konjunkturmotor anwirft, stellt sich doch die Frage, wie das Marketing damit umgeht.
Und da gilt, dass sich das Marketing nicht ducken muss.
Dies wurde insbesondere auf dem Deutschen Marketing-Tag in Dortmund deutlich, wo ich einen Workshop mit dem SAP-Marketer Dr. Ralf E. Strauss und dem Gründer der Beratungsgesellschaft Change Group, Dr. Uwe S. Schuricht, moderiert habe.
Das Thema: “Hero vs. Zero”.
Die beiden Diskutanten gaben, basierend auf einer Umfrage unter namhaften CMOs und CEOs, Empfehlungen für eine Wende zum Besseren.
Ein Thema stach heraus: Change Management.
Das hat viele Facetten.
Instrumente sind so zu wählen, dass sie den Unternehmenszielen dienen und über die Abteilungsgrenzen hinaus nützlich sind.
Das Marketing muss effektiv und gut mit den Geschäftsführungen und allen Leistungsträgern zusammenarbeiten.
Dies ist umso wichtiger, als die “Total Customer Experience”, das ganzheitliche Kundenerlebnis und dessen Management, die Top-Aufgabe für die Marketers ist.

Letztlich ist es auch die Haltung, die dem Marketing wieder zu größerer Bedeutung verhelfen kann.
Es geht eben auch darum, bei wichtigen Projekten für das Unternehmen nicht nur Back-up-Arbeit zu leisten, sondern die Finger zu heben und Verantwortung zu übernehmen.
Das Marketing muss über seine Abteilungsgrenzen hinweg Wirkung entfalten.
Die guten Marketing-Chefs wissen das längst.
Und deshalb gibt es per Saldo sowieso mehr Helden als Nullen.
Wobei diese schön gesetzten Kontrapunkte schon wieder in die Irre führen.
Es geht nicht um Heldentum.
Das Marketing, so die innige Bitte der CEOs laut der Umfrage von Strauss und Schuricht, sollte vor der Kür erst einmal die Hausaufgaben erledigen: seine Planung und die Prozesse im Griff haben, sein Know-how einbringen und messbar und nachvollziehbar zum Unternehmenserfolg beitragen.
Wundersam, dass dies nicht selbstverständlich ist…

Ihr Christoph Berdi, Chefredakteur

Die Ausgabe 12/2010 können Sie hier beziehen.


Comments

One response to “Helden und Nullen”

  1. Web Analytics Europa Avatar
    Web Analytics Europa

    Guter Artikel.

    Aus meiner Sicht sind Nullen schnell zu identifizieren: Marketing-Personen, die (nur) auf Bauchgefühl und kreative Darstellung setzen, statt es wie die Helden zu machen: fundierte Entscheidungen auf Grundlage von Zahlen und Fakten. Marketing ist nicht länger eine kreative Kommune, sondern ein ernst zu nehmendes Instrument mit Rechtfertigungscharakter. Aber auch mit Rechtfertigungsmöglichkeiten, denn gerade Marketing-Maßnahmen im Internet sind im Detail analysierbar und für Optimierungen und Verbesserungen nutzbar.

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