In Berlin einen Marketing-Preis zu vergeben ist kein leichtes Unterfangen. Nicht dass die Stadt nicht kreativ wäre. Ganz im Gegenteil, sie brodeld förmlich. Aber namhafte Werbungtreibende gibt es nur wenige, und somit fehlt der Marketing-Szene in Berlin eine Grundlage, wie sie in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder München zu finden ist. Berlin ist Bundeshauptstadt, aber in Sachen Marketing noch weit vom Metropolen-Status entfernt. Und doch ist das Marketing in Berlin quicklebendig. Für seine M-Awards, die gestern Abend im ehrwürdigen Meistersaal vergeben wurden, hat der Marketing-Club die quirlig-kreative Szene der Stadt aktiviert.
Kunst, Design, Mode. Aber auch Stadtbetriebe, die städtischen Zoos und – last aber
bestimmt nicht least – Start-ups, die in Berlin an jeder Ecke zu entstehen scheinen, zählen zu den Gewinnern. Chapeau. Das Marketing in Berlin lebt, ist nicht arm, und doch sexy, was nicht nur am Gewinn eines der M-Awards durch den Dessous-Hersteller Blush abzulesen war. Der große Preis ging an den 1. FC Union Berlin für dessen Kampagne „Wir verkaufen unsere Seele, aber nicht an jeden!”, die dem Verein über 2,7 Millionen Euro für die Renovierung des Stadions „Alte Försterei“ und tausende neue Mitglieder brachte.
Weitere Preissträger waren unter anderm die Ausstellung „Friederisiko“ der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (als Regionalmarketingpreis gemeinsam vergeben mit dem Marketing-Club Potsdam), das Start-up Big-City-Reporter und das Berlin Gallery Weekend (Sonderpreis).
Gewinner der Herzen war sicher der Marketing-Club Berlin als Ausrichter der M-Awards, der diese Berliner Marketing-Szene immer wieder zusammenführt – und hält. Auch bei den vielen Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet, was dem Umstand geschuldet war, dass die Preisverleihung und der Deutsche Marketing-Tag des DMV am gleichen Tag in Berlin stattfand und beide Veranstaltungen aneinandergekoppelt waren.
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