Düsseldorf: Fahrradsteuer finanziert Tour-de-France-Start 2017

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Foto: via Pixabay

 

Um das finanzielle Risiko des Tour-de-France-Starts in Düsseldorf 2017 abzusichern, führt die Stadt als erste deutsche Kommune ab dem zweiten Halbjahr 2016 eine Fahrradsteuer ein. Pro Rad werden demnach 30 Euro im Jahr fällig, Fahrräder für Kinder und Jugendliche sind ausgenommen.

Nach dem Tour-de-France-Ereignis, einem der Herzensprojekte von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), werde das Geld zum Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur in der Landeshauptstadt eingesetzt, vor allem für den überfälligen Ausbau des Radwegenetzes. Die Stadt rechnet mit jährlichen Einnahmen von drei Millionen Euro plus x. (more…)

Was mit dem Stern-Verlag verloren geht

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Das 1900 gegründete Traditionshaus schließt Ende März 2016. Damit verliert Düsseldorf eine Institution. Foto: -ber

 

Zu meiner Vorstellung von Lebensqualität gehören die Orte, an denen die Bücher sind. Nicht nur meine eigenen, sondern auch die in Stadtbüchereien und Buchhandlungen. Insofern gibt es schlechte Nachrichten: Der Stern-Verlag in Düsseldorf, so erfuhr ich aus der „Rheinischen Post“, schließt Ende März 2016 seine Pforten.

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60 Jahre Marketing-Club Düsseldorf und die Fracht des Unbewältigten

Zum 60.IMG_0206 Geburtstag des Marketing-Clubs Düsseldorf habe ich eine kleine Geschichte des Marketings in Deutschland aufgeschrieben. Der folgende Text erschien leicht gekürzt auch als Sonderveröffentlichung in der Westdeutschen Zeitung. 

 

 

Von Christoph Berdi

Das Marketing erreichte Deutschland via Düsseldorf, und sein Importeur hieß Dr. Herbert Gross. Der Gründer des hier beheimateten „Handelsblatts“ hatte das Konzept der markt- und kundenorientierten Unternehmensführung auf seinen Reisen in die USA kennen- und schätzen gelernt. Als einer der ersten Journalisten und Wirtschaftsexperten sah er im Boom der 1950er-Jahre eine Marktsituation voraus, in der die Unternehmen den Absatz ihrer Waren stärker forcieren und an die Bedürfnisse des Marktes anpassen mussten.

Soziale Marktwirtschaft und  “Wohlstand für alle”

Es war eine volks- und betriebswirtschaftliche Sensation: Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs brummte die „soziale Marktwirtschaft“ und ihr Architekt Ludwig Erhard versprach „Wohlstand für alle“. Im Wirtschaftswunder verwandelten sich die Deutschen in Konsumenten. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Horror des Naziregimes, des Holocausts und des Zweiten Weltkriegs glitten die Menschen von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit in einen bis dahin nicht gekannten Konsumrausch hinüber. Gutes Essen, die neue Lust auf Reisen und die Sehnsucht danach, sich etwas leisten zu können, führten zu einem starken Verkäufermarkt. Deshalb funktionierte die damals übliche Absatzpolitik erst einmal weiter gut: Vereinfacht gesagt verkauften die Unternehmen das, was vom Band fiel. Nachfrage gab es ja genug. Die Rückkopplung mit Markt und Kunde, die das Marketing heute kennzeichnet, fehlte damals noch. Aber es zeichnete sich ab, dass die Produzenten immer stärker um die Gunst der Käufer werben mussten. (more…)

Der Schmerz des Preises

Mit bildgebenden Verfahren machen Neuro-Wissenschaftler die Aktivitäten des Gehirns sichtbar. Ein medizinischer Fortschritt, der längst auch von der Wirtschaft genutzt wird, insbesondere im Marketing und in der Werbung. Die lang vorherrschende Skepsis, ob die Hirnscans mit ihren farbenfroh aufflammenden Arealen auch außerhalb einer Laborsituation von Nutzen sein können, weicht mehr und mehr einer pragmatischen Anwendung der Erkenntnisse.

So verstehen die Unternehmen immer besser, warum sich Verbraucher für oder gegen einen Kauf entscheiden. Wenn sie etwas haben möchten, wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiv. Dieses wohlige Gefühl der Vorfreude kennen wir (fast) alle, und diese Erkenntnis überrascht nicht. Aber hätten Sie gedacht, dass eine Preisangabe tatsächlich das Schmerzareal aktiviert?

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