EON gründet Digital Transformation Unit

Mit seiner neuen Konzerneinheit für digitale Transformation trägt der Energieversorger EON dem Megatrend Digitalisierung Rechnung. Startschuss ist Anfang Oktober. Unter der Leitung von Thorsten Kühnel, der direkt an den EON-Vorstand berichtet, werden zunächst neun, im kommenden Jahr dann 16 Mitarbeiter die Digitalisierung von EON vorantreiben. Kühnel gilt als IT- und Marketingexperte; zuletzt zeichnete er für das Innovationsmanagement von BMW verantwortlich.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Adapt or die: der Euroforum-Blog zu Digitalem Darwinismus und digitaler Transformation | Digitale Geschäftsmodelle.

Adapt or die: Darwin und die digitale Revolution

“Digitale Geschäftmodelle – adapt or die” ist eine Konferenz von Euroforum am 25. und 26. November in Frankfurt überschrieben, an der ich nicht ganz unbeteiligt bin. Zum anderen konnte ich inhaltliche Impulse geben, zum anderen begleite ich die Veranstaltung und das Thema mit einem Blog. Ich freue mich auf Input und Feedback zu Inhalten wie diesen:

(…) Ob sich der britische Naturforscher Charles Darwin (1809 bis 1882) hat träumen lassen, dass sein Name und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse eines fernen Tages einen umwälzenden Prozess in der Wirtschaft beschreiben würden? Wer weiß. Jedenfalls fielen seine Arbeiten zur Evolutionstheorie in eine Zeit, in der die Industrialisierung von England aus ganz Europa erfasste. Er erlebte die Hochzeit der ersten industrielle Revolution, die auf der Erfindung der Dampfmaschine basierte, und die Anfänge der zweiten industriellen Revolution, ausgelöst durch die Nutzung der Elektrizität.

Auch wir erleben eine „industrielle“ Revolution. Die dritte. Sie ist geprägt von der Digitalisierung der Wirtschaft. Die Art und Weise der Kommunikation, die Bedeutung von Information und Daten, die Geschwindigkeit des Handelns, die Vernetzung von Menschen, Institutionen und Unternehmen – all das entwickelt und verändert sich rasend schnell. Diese Revolution rüttelt an den Fundamenten der Wirtschaft. Sie schafft neue und gefährdet tradierte Geschäftsmodelle. (…)

Den kompletten Beitrag lesen Sie hier:  Adapt or die: Darwin und die digitale Revolution | Digitale Geschäftsmodelle.

60 Jahre Marketing-Club Düsseldorf und die Fracht des Unbewältigten

Zum 60.IMG_0206 Geburtstag des Marketing-Clubs Düsseldorf habe ich eine kleine Geschichte des Marketings in Deutschland aufgeschrieben. Der folgende Text erschien leicht gekürzt auch als Sonderveröffentlichung in der Westdeutschen Zeitung. 

 

 

Von Christoph Berdi

Das Marketing erreichte Deutschland via Düsseldorf, und sein Importeur hieß Dr. Herbert Gross. Der Gründer des hier beheimateten „Handelsblatts“ hatte das Konzept der markt- und kundenorientierten Unternehmensführung auf seinen Reisen in die USA kennen- und schätzen gelernt. Als einer der ersten Journalisten und Wirtschaftsexperten sah er im Boom der 1950er-Jahre eine Marktsituation voraus, in der die Unternehmen den Absatz ihrer Waren stärker forcieren und an die Bedürfnisse des Marktes anpassen mussten.

Soziale Marktwirtschaft und  “Wohlstand für alle”

Es war eine volks- und betriebswirtschaftliche Sensation: Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs brummte die „soziale Marktwirtschaft“ und ihr Architekt Ludwig Erhard versprach „Wohlstand für alle“. Im Wirtschaftswunder verwandelten sich die Deutschen in Konsumenten. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Horror des Naziregimes, des Holocausts und des Zweiten Weltkriegs glitten die Menschen von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit in einen bis dahin nicht gekannten Konsumrausch hinüber. Gutes Essen, die neue Lust auf Reisen und die Sehnsucht danach, sich etwas leisten zu können, führten zu einem starken Verkäufermarkt. Deshalb funktionierte die damals übliche Absatzpolitik erst einmal weiter gut: Vereinfacht gesagt verkauften die Unternehmen das, was vom Band fiel. Nachfrage gab es ja genug. Die Rückkopplung mit Markt und Kunde, die das Marketing heute kennzeichnet, fehlte damals noch. Aber es zeichnete sich ab, dass die Produzenten immer stärker um die Gunst der Käufer werben mussten. (more…)

Social Entrepreneurs: DotHIV geht neue Wege im Online-Fundraising

Seit knapp einer Woche gibt es neue Internetdomains als Ergänzung zu bekannten Kürzeln wie .de, .com, .biz oder .org. Mit einer der zusätzlichen Endungen hat es etwas Besonderes auf sich. Die Rede ist von .hiv. Das Sozialunternehmen DotHIV nutzt sie zur Unterstützung von Hilfsprojekten für AIDS-kranke Menschen. Eine Innovation im Online-Fundraising mit großem Potenzial – und besonderen Herausforderungen in der Kommunikation. Nicht nur, weil AIDS und HIV auch hierzulande in weiten Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft nach wie vor mit Stigma und Tabu belegt sind. Hinzu kommt, dass der Fundraisingprozess von DotHIV zwar ausgeklügelt, aber auch erklärungsbedürftig ist.  

Wer steht hinter der Initiative DotHIV?

Die DotHIV-Initiative mit Sitz in Berlin ist keine Hilfsorganisation, sondern ein Sozialunternehmen im Sinne des “Social Entrepreneurship”, das seine Gewinne in Sozialprojekte investiert. Geschäftsführerin des DotHIV-Vereins ist Ina von Rosenstiel. Mitgründerin Carolin Silbernagl, die mir für diesen Blogeintrag Rede und Antwort stand, leitet als Geschäftsführerin die TLD DotHIV Registry GmbH zur Verwaltung der .hiv-Domains.

DotHIV hat sechs Mitarbeiter sowie viele Helfer und Unterstützer, darunter Google, den Domainregistrar Key Systems, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und die Hamburger Werbeagentur Thjnk. In einem Pro-domo-Projekt von Thjnk entstand die Idee zu DotHIV. Agenturmitgründer und Vorstand Dr. Michael Trautmann ist als Investor und Botschafter für die Initiative unterwegs, hat sogar den U2-Frontmann Bono auf die Initiative aufmerksam gemacht.

In den Büchern von DotHIV stehen mehr als 600.000 Euro Investment, auch aufgelaufen durch fünf Jahre Vorlauf und die Verhandlungen mit der “Internetregierung” ICANN. Diese berechnete allein 185.000 Dollar für die Prüfung. Das Geld stammt von der Investitionsbank Berlin, Tengelmann Social Ventures und weiteren Investitionen.

“Die Idee, den Kampf gegen Aids zu digitalisieren und mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell Aufmerksamkeit für ein gesellschaftlich so wichtiges Thema zu schaffen – und das nicht nur einmal im Jahr zum Weltaidstag –, hat uns überzeugt.“
Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, zur Bekanntgabe des Investments im April 2014

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