Marken-Award, Brand Excellence und der Mittelstand

Unsere Studie “Brand Excellence”, die auf den Stories der Marken-Award-Gewinner bis 2009 basiert, haben die Kollegen des Handelsblatts in einem größeren Artikel verarbeitet. Den Fokus legen sie dabei auf die Marken-Innovationen des Mittelstandes. Eine interessante und berechtigte Perspektive, denn es sind ja nicht nur Markenkonzerne wie P&G oder Henkel, die die Markenführung voranbringen. Kai Howaldt, Partner von Roland Berger Strategy Consultants, sagt in dem Beitrag: “Oft genug überzeugen gerade kleinere und mittlere Unternehmen, die nicht viel Geld für Werbung ausgeben können, mit guten, pfiffigen Ideen.Die wirklich neuen Impulse stammen meistens von mittelgroßen Firmen.” Den kompletten Beitrag können Sie hier lesen:

http://www.handelsblatt.com/roland-berger-studie-die-starken-marken-des-mittelstandes;2500750

Derweil bestätigt auch das Bewerbungsverfahren für den Marken-Award 2010, dass der Klein- und Mittelstand zumindest in der Spitze nicht das Nachsehen haben muss. Unter den Brands, die jetzt von der Jury für den Preis nominiert worden sind, befinden sich eben nicht nur solche von Großunternehmen. Eine spannende Sache und ein enges Finish. Ich traue mir jedenfalls keine Wette darauf zu, wer nach der zweiten Stufe des Bewerbungsverfahrens im Januar den Preis wirklich gewinnt.

Schmoret zufrieden

Wunderbar erfrischend schildert Karsten Kilian in seinem Büchlein “Marke unser – Branding zwischen höllisch gut und himmlisch verwegen”, warum manchen Marken noch verführerischer sind als Eva und der Apfel in ihrer Hand, und warum der Konsum im Gegensatz zum Biss in die Frucht alles andere zur Folge hat als die Vertreibung aus dem Garten Eden. Wer beruflich mit Marken zu tun hat, ist nach der Lektüre zwar fachlich nicht schlauer, geht aber unter Garantie am nächsten Morgen beseelt ins Büro. Der Grund: Kilian lässt sich auf ideologische und theologische Debatten gar nicht ein und dafür seiner Leidenschaft fürs Sujet freien Lauf. Das Programm gibt er mit einem Zitat vor, dass einer Kundin auf einen der größten anzunehmenden Unfälle im Marketing entfleuchte. Der GAU stellte sich ein, als Coca-Cola in den 80-ern allen Ernstes eine neue Rezeptur in den Markt einführte (kurze Zeit später verschwand die New Coke wieder). Die Frau soll darauf hin gesagt haben: “In meinem Leben gab es nur zwei Größen von bleibendem Wert. Gott und Coca-Cola. Eine haben Sie mir genommen.” Auf den knapp 100 Seiten begegnen dem Leser iGod Steve Jobs, der Nintendo Marken-Altar und das Glaubensbekenntnis von Harley Davidson. Dass Kilians persönliches Ranking der besten Songs rund um die Marke “Mercedes Benz” Janis Jolpins Titel gleichen Namens ausschließt, obwohl er ihn zuvor munter zitiert, ist nicht mal mit einer Beichte gut zu machen. Ab ins Fegefeuer dafür. Da muss sowieso jeder ein Stündchen länger schmoren, der Kilians  Begeisterung teilt.

PS: Wer es gerne etwas fachlicher hätte, besuche Karsten Kilians www.markenlexikon.com oder sein Lexikon auf absatzwirtschaft.de. Das Buch gibt´s nicht im Handel sondern auf www.markeunser.de.