Lorem ipsum oder Turmbau im Marketing

Zur Titelgeschichte aus absatzwirtschaft 7/2012 mit der Überschrift “lorem ipsum” erschien dieses Editorial

 

Ausgabe 7/2012Mit dem Slogan “Don´t be a maybe” hat Philip Morris die potenziellen Käufer seiner Zigarettenmarke Marlboro aufgerufen, kein “Vielleicht” zu sein.  “Let your body drive”, fordert Peugeot seine Kunden auf, und Nissan verkauft seit Jahren den “Shift”.  Drei Beispiele von vielen, die den Verdacht nahelegen, dass es irgendwo in den Tresoren der Agenturen eine geheime, nur Eingeweihten zugängliche Schrift gibt, in der zweifelsfrei nachgewiesen wird, dass Werbesprache kryptisch und englisch sein muss.  Und obwohl hinlänglich bekannt ist, zum Beispiel durch die einschlägigen Studien der Agentur Endmark, dass die Verbraucher bei englischsprachiger Werbesprache meist Bahnhof verstehen, wird munter drauflos getextet, als wäre Deutsch nicht reich genug und die babylonische Sprachverwirrung etwas Nützliches.

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Schreiben ohne Gestrüpp

Auf einer Schreibmaschine, deren Typenbezeichnung ich vergesen habe, entstanden die ersten Texte, die ich je für eine Zeitung geschrieben habe. Für eine Lokalzeitung zog ich los, “machte Termine”, und brachte, mit der Ahnungslosigkeit des Abiturienten, zu Papier, was ich gehört hatte. Dies nur am Rande, um über die Schreibmaschine zum Thema dieses Blogs zu kommen: der Soft- und Hardware für das Schreiben. Machen wir Schreibenden uns eigentlich genügend Gedanken darüber, mit welchen Untensilien wir unsere Worte zu Papier, pardon, auf den Bildschirm bringen?

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M-Awards: Marketing mit Berliner Schnauze

In Berlin einen Marketing-Preis zu vergeben ist kein leichtes Unterfangen. Nicht dass die Stadt nicht kreativ wäre. Ganz im Gegenteil, sie  brodeld förmlich. Aber namhafte Werbungtreibende gibt es nur wenige, und somit  fehlt der Marketing-Szene in Berlin eine Grundlage, wie sie in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder München zu finden ist. Berlin ist Bundeshauptstadt, aber in Sachen Marketing noch weit vom Metropolen-Status entfernt. Und doch ist das Marketing in Berlin quicklebendig. Für seine M-Awards, die gestern Abend im ehrwürdigen Meistersaal vergeben wurden, hat der Marketing-Club die quirlig-kreative Szene der Stadt aktiviert.

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Der Preis ist heiß in der Wissenschaft

Bei all unserem – wie wir glauben berechtigten – Lamento über die Praxisferne der Marketing-Wissenschaft wollen wir nicht vergessen, dass nicht alles, was erforscht und publiziert wird, im Elfenbeinturm weggeschlossen ist. Das zeigen auch die Preise, mit denen im Juni Doktoranten und ein alter Hase geehrt werden und wurden.

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“Meffert spricht mir aus der Seele”

Das Editorial “Was bringt die Wissenschaft?” veranlasste absatzwirtschaft-Leser Knut Marhold zu diesen Zeilen:

Vielen Dank für Ihr praktikables Vorwort in Ausgabe 6-2012. Meffert spricht mir aus
der Seele – aber was wollen Magazine wie auch die absatzwirtschaft schreiben,
wenn nur noch praxisgerechte Marketing-Tipps veröffentlicht würden. Manchmal
muss man eben über den Tellerrand hinaus schauen und etwas theoretischer
werden. Wenngleich immer ein Versuch gestartet werden sollte, die Theorie
direkt in die Praxis umzusetzen (und sei es nur theoretisch ;-)). Manchmal ist
mir auch die absatzwirtschaft zu theoretisch. Aber aus fast jeder Ausgabe nehme
ich auch etwas für meine tägliche Marketing-Praxis mit. Und das ist doch
allemal ein Grund, Ihnen die Treue zu halten!

PS:
Ähnlich wie Ihnen 2000 ist es mir 1994 in Münster ergangen, allerdings bei
Prof. Backhaus und dem Investitionsgütermarketing…

Dr.-Ing.
Knut Marhold