Bruce Willis öffnet LR-Vertriebler die Türen

LR Health and Beauty Systems aus Ahlen hat den Marketingpreis des Marketingclubs Münster-Osnabrück gewonnen. Ich war überrascht. Nicht über den Gewinn selbst – der klingt hochverdient -, sondern wie sehr sich das Unternehmen gewandelt hat.

Es muss Ende der 1980er-Jahre gewesen sein, als ein Bekannter sein persönliches Umfeld auf eine harte Probe stellte. Mit einem Koffer voller Duftpröbchen rückte er an, wollte Eau de Toilettes verkaufen, die nicht original waren, aber vorgeblich genauso riechen sollten wie die der großen Hersteller. Deutschland machte damals Bekanntschaft mit dem Strukturvertrieb LR aus Ahlen, der Bekannte mit den Grenzen der Duldsamkeit der Menschen.

Zwanzig plus x Jahre später vertraut LR weiter auf seine Vertriebspartner,  300.000 an der Zahl und international im Geschäft. Das ist ein anderes geworden. LR hat sich vom reinen Struki-Vertrieb aufgeschwungen zum marketing-getriebenen Unternehmen, an dessen Spitze mit CEO Dr. Jens M. Abend ein ehemaliger McKinsey-Mann und Fielmann-Vorstand steht. Jüngster Coup: Celebrity-Marketing mit Hollywoodstar Bruce Willis. Der Mann aus Filmen wie „Stirb langsam“ eins bis x oder „The Sixth Sense“ gibt nicht nur seinen Namen, sondern hat in einem mehrjährigen Prozess Rede, Antwort und vor der Kamera gestanden, um den Duft mit seinem Namen zum Erfolg zu machen. Ausgerechnet mit dem Unternehmen aus der münsterländischen Provinz und nicht mit einem der globalen Marktführer. Dafür hat LR nun den Marketingspreis des Marketing-Clubs Münster-Osnabrück gewonnen, der gestern vergeben wurde.

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MC Karlsruhe: Web 2.0 für den Mittelstand

Die Gegend um Karlsruhe rühmt sich offenbar nicht umsonst als Technologie-Cluster. Das bestätigte sich bei meinem Vortrag über die neuen Kommunikations-Möglichkeiten im Internet beim Marketing-Club Karlsruhe, an den sich engagierte und fachkundige Diskussion anschloss. Dabei ging es um preiswerte Möglichkeiten, wie auch mittelständische Unternehmen das Web2.0 und die Bewegtbild-Kommunikation via Internet nutzen können. Gezeigt habe ich den preisgekrönten Blog des Automobilzulieferers Delphi, den Web-TV-Sender für Handwerk und Fachhandel im Sanitärbereich Krammer.TV, die neuen gebrandeten Channels auf Youtube (am Beispiel Panasonic) sowie den neuen Dienst Spoods.de, der vom Burda Community Network vermarktet wird.

Vor allem nach Corporate Blogs steht den Unternehmen der Sinn. Viele der Teilnehmer liebäugeln mit den Möglichkeiten, darüber mit ihren Kunden in Kontakt und Kommunikation zu treten. Aufgeworfen wurde die Frage, was denn passiere, wenn Diskussionen im Blog in die falsche Richtung laufen und für das Unternehmen kritisch werden. Darauf antwortete ein anderer Teilnehmer, dass es besser sei, die Debatte auf der eigenen Plattform zu verfolgen und begleiten zu können, als sie in den Tiefen des WWW zu verpassen. Denn irgendwo, so eine Wortmeldung, werde ein kritisches Thema bestimmt diskutiert. Andere warnten davor, „undercover“ die Meinungsbildung in Blogs zu beeinflussen. Solche Verstöße gegen die Netiquette würden bestimmt auffliegen und den Zorn der Blogger auf das Unternehmen lenken. Andere im Publikum beschäftigten sich bereits mit der Frage, wie denn aus den Feedbacks in den Blogs wertvolle Informationen für Produktentwicklungen und –innovationen gewonnen werden können.

Ein Statement brachte das Thema auf den Punkt: Im Web wird sowieso über die Unternehmen und ihre Produkte und Dienstleistung diskutiert. Verhindern lässt sich das nicht. Die Firmen haben nur die Wahl, ob diese Debatten mit ihnen oder ohne sie laufen.