Der Schmerz des Preises

Mit bildgebenden Verfahren machen Neuro-Wissenschaftler die Aktivitäten des Gehirns sichtbar. Ein medizinischer Fortschritt, der längst auch von der Wirtschaft genutzt wird, insbesondere im Marketing und in der Werbung. Die lang vorherrschende Skepsis, ob die Hirnscans mit ihren farbenfroh aufflammenden Arealen auch außerhalb einer Laborsituation von Nutzen sein können, weicht mehr und mehr einer pragmatischen Anwendung der Erkenntnisse.

So verstehen die Unternehmen immer besser, warum sich Verbraucher für oder gegen einen Kauf entscheiden. Wenn sie etwas haben möchten, wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiv. Dieses wohlige Gefühl der Vorfreude kennen wir (fast) alle, und diese Erkenntnis überrascht nicht. Aber hätten Sie gedacht, dass eine Preisangabe tatsächlich das Schmerzareal aktiviert?

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Magnum-Fotografen zeigen den Fußball des Alltags

003860753-magnum-fussballWas liegt denn da für ein Kleinod auf meinem Tisch? Ein Bildband der Fotoagentur Magnum über Fußball, mit Bildern, die den Fußball der Menschen zeigen, im Laufe der Jahrzehnte und überall auf der Welt. Alltagsfußball in seiner überbordenden Vielfalt, ob in den Straßen Neapels, in Krisengebieten oder im Priesterseminar. Die Fotografen von Magnum haben die Kraft des Fußballs eingefangen, den Fußball der Straße, den Fußball der Kinder und auch den Fußball der Fans. Es ist der Fußball, den wir bei der WM in Brasilien nur am Rande gesehen haben, bei den Alibi-Reportagen aus den Favelas. Der einfache Fußball mit seiner großen Bedeutung für die Menschen, die ihn spielen, die Zugehörigkeit und eine kleine Flucht suchen, Teamgeist spüren wollen, die sich mit ihren Freunden oder Unbekannten messen und Erfolgserlebnisse auf dem Platz suchen, der auch ein staubiger Acker sein kann, die Energie in Spurts, Dribblings und Torschüsse umwandeln. Das Buch ist zwar schon über zehn Jahre alt, aber das macht gar nichts. Gerade im Überschwang des Sieges bei der WM wirken die aus dem Leben gegriffenen Fotos besonders stark. Und legendäre Fotografen wie René Burri, Abbas, Josef Koudelka oder Henri Cartier-Bresson bannten immer wieder den entscheidenden Augenblick auf ihren Film, und eben nicht den millionenfach fotografierten Jubel von Siegern und Torschützen.

PS: Einen Jubler und damit einen aktuellen Bezug gibt es dann doch: Auf Seite 169 zeigt ein Foto von John Vink, wie sich Diego Maradonna über Argentiniens Sieg gegen Deutschland im WM-Finale von 1986 freut. Tja, da hilft auch die Hand Gottes nichts mehr: Nach WM-Endspielen steht es nun 2:1 für Deutschland…

Vertriebsingenieure bekommen einen eigenen Hochschulverbund

In der VDI-Gesellschaft Produkt- und Prozessgestaltung haben auch der Technische Vertrieb und die Vertriebsingenieure ihr berufliches Zuhause. Knowhow-Transfer, die Weiterentwicklung des Berufsbildes, der Schulterschluss von Marketing und Vertrieb und die stetige Verbesserung der Ausbildung sind Themen, mit denen sich die Gesellschaft befasst, genau gesagt ihr Fachbereich Technischer Vertrieb und Produktmanagement, in dessen Fachbeirat ich seit fast 15 Jahren mitarbeite. Es gibt gute Neuigkeiten: 

Professorinnen und Professoren aus 14 europäischen Hochschulen, haben in Aschaffenburg am 4. Juni 2014 einen eigenen Verbund der Vertriebsingenieure, die Academic Association of Sales Engineering (AASE), gegründet. Sie wollen in den Bereichen Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit enger zusammenarbeiten, um den Beruf des „Vertriebsingenieurs“ weiter zu entwickeln. „Wir wollen Vertriebsingenieure als Marke etablieren. Den Studierenden gibt dies ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Industrie praxisnah ausgebildete Ingenieure für den Vertrieb technischer Systeme“, erklärt Ludger Schneider-Störmann, als Professor an der Hochschule Aschaffenburg Organisator des Gründungstreffens und zudem der erste Präsident des neu gegründeten Verbundes.

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Da geht noch was – Düsseldorf, der Sturm und die Konsequenzen

25. Juni 2014 – (-ber) Zwei Wochen nach dem Unwetter spaziere ich durch die Rheinwiesen in Düsseldorf-Oberkassel. Die Sonne scheint, die Kirmes entsteht. Spaziergänger und Sportler sind unterwegs. Drachen stehen am Himmel. Cityidylle, wie gewohnt, aber mit Fehlern im Bild: Während das Straßenbild schon wieder vernarbt, zeigen die Grünanlagen der Stadt weiter Bilder der Verwüstung. Jeden vierten Baum hat der Sturm umgelegt, viele tausende, unzähligen die Krone weggerissen, Stämme und Äste gespalten. Auch hier.

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Große Trauer, große Leistung: das FAZ-Feuilleton für Frank Schirrmacher

14. Juni 2014 – Peu à peu schreibt sich die Redaktion der FAZ durch Schock und Trauer nach dem plötzlichen Tod ihres Feuilleton-Chefs und Mitherausgebers Frank Schirrmacher. Die ersten Reaktionen vorgestern online, dann gestern der große Beitrag im Feuilleton und heute das ganze Ressort geprägt von und für Schirrmacher. Immer größere, konzentrische Kreise, in denen sich die FAZ dem Ausmaß des Verlusts annähert. Ein so trauriger Anlass, eine so große Leistung. Das FAZ-Feuilleton von heute ist zu einem Manifest des freien und mutigen Denkens geraten. Eine Muss-Lektüre für alle, deren Verständnis von gesellschaftlicher Entwicklung auf dem offenen, demokratischen Diskurs beruht. Und für all jene, die sich vergegenwärtigen möchten, welche mächtigen gedanklichen Bugwellen Frank Schirrmacher auszulösen vermochte. Online lesen hilft übrigens nur bedingt, genau dem Richtigen schlägt hier und heute eine Sternstunde von Print. Zur Onlineberichterstattung der FAZ geht´s hier, der zweite Weg sollte heute noch zum Kiosk führen.

FAZ vom 14. Juni 2014