Innovation: Auf den Hund gekommen

Wenn heutzutage von Innovationsmanagament die Rede ist, dann meist in großen Worten und Gesten. Unterhalb des Standards „Open Innovation“ läuft da gar nichts, und gerade kleine- und mittelständische Unternehmen fragen sich zu Recht, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht. (more…)

Na endlich: Eine offiziöse Bio über Steve Jobs

Um Steve Jobs kommt man im Marketing ja kaum herum: In der Vergötterung als “iGod” nimmt die Verehrung des Mannes, der Apple gründete, rettete und zu ungeahnten Höhen führte, ja schon skurrile Züge an. Gleichwohl ist sein Gespür für offenkundige und verborgene Kundenbedürfnisse zurecht legendär. Genauso so richtig ist es, ihn zu den wenigen Managern auf diesem Planeten zu zählen, die wirklich in der Lage sind, die Spielregeln in Märkten zu verändern. Der iMac war ein Vorgeschmack, iPod, iTunes und iPhone stellen die vorläufige Vollendung dar (beim iPad wird man mal abwarten müssen). Auf jeden Fall besteht jetzt die reelle Chance, Mythos und Wahrheit um Steve Jobs zu trennen. Er hat offenbar zum ersten Mal der Zusammenarbeit mit einem Biographen zugestimmt. Walter Isaacson, ehemaliger Managing Editor des Time Magazin, soll sie schreiben. Isaacson hat Erfahrung, er hat Albert Einstein und Benjamin Franklin porträtiert (die sich allerdings nicht wehren konnten) und laut New York Times eine erfolgreiche Essay-Sammlung veröffentlicht: “American Sketches: Great Leaders, Creative Thinkers, and Heroes of a Hurricane”. Das wär für die Jobs-Bio ja schon mal ein schöner Arbeitstitel…

Human Ressources und Innovationen – historisch betrachtet

Wer beim Kölner Motorenhersteller Deutz AG das Technikum besucht, steht automatisch stramm vor Ehrfurcht. Nicht nur wegen der Motoren aus vergangenen Industrieepochen, die in diesem kleinen, aber sehr feinen Museum zur Firmengeschichte für besucher immer noch ihren Dienst verrichten. Es sind die Persönlichkeiten, die Deutz groß gemacht haben und noch heute Respekt einflößen. Nicolaus-August Otto, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach, Rudolf Diesel, Robert Bosch und – man staune – Ettore Bugatti – sie alle hinterließen in der frühen Phase des Motorenbaus ihre Spuren bei Deutz. Das ist ein Personaltableau mit Wow-Effekt, keine Frage. Die Kehrseite der Medaille ist: Die meisten haben ihr Glück schließlich woanders gemacht, teilweise mit Ideen und Patenten, für die Deutz keine Verwendung hatte. Was lernen wir daraus? Halten Sie bloß die Leute mit den guten Ideen fest!

Print kann jetzt auch Bewegtbild

Die Konvergenz der Medien treibt seltsame Blüten. In den USA fanden sich jetzt CBS, Pepsi und die Zeitschrift Entertainment Weekly zusammen, um einem Printmagazin erstmals die Videofähigkeit zu verleihen. Koordiniert hat den Deal laut International Herald Tribune die Mediaagentur OMD. Clips aus TV-Shows und ein Pepsi-Spot kommen auf einem kleinen, einige Quadratzentimeter großen Screen in dem Magazin auf immerhin auf 40 Minuten Spielzeit. Eine “Innovation” mit quakendem Sound und dürftiger Bildqualität. Hier ist zusammengewachsen, was nicht zusammengehört. Auch wenn die Preise sinken sollten und die Qualität besser wird – Videos haben in Zeitschriften nichts zu suchen. Das Medium der Wahl dafür trägt fast jeder Verbraucher mit sich rum: das Handy. Je smarter und besser die Mobiltelephone im Vierteljahresrhythmus werden, desto aussichtsloser erscheint jeder Versuch, Print mit audiovisuellem Material aufzuwerten.

Focus, Ramp, Bild, Freitag – Media-Innovation Made in Germany

Eher selten suchen US-amerikanische Marketers Inspiration in good old germany. Umso bemerkenswerter ist die Anerkennung, die Media-Innovationen aus Deutschland derzeit zwischen NY und LA zuteil wird. Lowe-Manager Gunnar Brune schrieb schon im März fürs führende Branchenblatt Advertising Age einen Beitrag zum Thema, in dem er den drei Neuheiten vorstellte: Jacob Augsteins Web-2.0-Zeitung “Der Freitag”, Ramp, das neue, ebenso mutige wie aufwändige Magazin zur Autokultur aus Reutlingen, und das neue, erfolgsabhängige Vergütungssystem der Axel Springer Media Impact (ASMI) für FMCG-Werbung in der Bild-Gruppe. Jetzt wurde auch dem Focus besondere Aufmerksam zuteil. Für den Einsatz von RFID in den Mediaforschung erhielt das Burda-Magazin in den USA den RFID-Journal-Award. Briefmarkengroße Miniaturchips werden auf jeder Doppelseite des Haftes angebracht und über Lesegeräte werden in Testhaushalten genaue Daten darüber erhoben, wer wann wie lange und wie oft eine Seite nutzt. Sicher ein Ansatz, der sich noch entwickeln muss, aber vielversprechend, denn er erlaubt erstmals die passive Messung von Kontakten auf Redaktion und Anzeigen. Im Moment läuft ein Feldtest, dessen Ergebnisse im Juni vorliegen sollen. Wer neugierig ist, erfährt hier mehr.