Google, Apple und Samsung fliegen mit dem Zeitgeist

23.05.2013 – “Cultural Traction” heißt eine Studie, mit der das Marktforschungsinstitut Icon Added Value den Zeitgeist zu vermessen sucht. Ein schwieriges Unterfangen, wie schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe nahelegte, als er seinen Faust sprechen lies:

„Was ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln.“ (Johann Wolfgang von Goethe) (more…)

Einen guten Start in die Woche – mit einer Inspiration von Interbrands Jez Frampton

Allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing-Kontakten und Twitter-Followern wünsche ich nach dem Pfingstmontag einen vielversprechenden Start in die KW 21. Zur Inspiration fünf Thesen zur Markenführung von Jez Frampton, Global Chief Executive der Markenberatung Interbrand. In seinem Beitrag “Five Ways to Build Brands In The Post-Digital World” für das US-amerikanische Magazin Fastcompany fordert er: “Put Digital Center Stage.” Und das heißt für ihn unter anderem:

1. Marken müssen versuchen, die Konsumenten zu verstehen, verbindlich und relevant zu sein statt sie reglementieren und kontrollieren zu wollen.

2. Der Kaufprozess hat sich verändert. Statt den Marketing Funnel zu durchlaufen, also den Trichter zum ersten Interesse bis zur Transaktion, befinden sich die Kunden in einem dynamischen, nicht-linearen Entscheidungsprozess.

3. Verbraucher erwarten das nahtlose Zusammenspiel der Marke, aller Kanäle und Services.

4. Digitale Kommunikation ist entscheidend für den Aufbau von Kundenbeziehungen und das Markenerlebnis.

5. Um mit den sich schnell verändernden Märkten mitzuhalten, sollten sich die traditionell eher vertikal und hierarchisch aufgestelltn Unternehmen anpassen und ihre horizontale Struktur stärken. Mitarbeiter aus der gesamten Organisation sollten einfach zusammenarbeiten können.

Den lesenswerten Beitrag finden Sie hier.

Mehr-Marken-Systeme: Der wahre Sinn dahinter | Brandtner on Branding

16.05.2013 – Aufbau und Struktur der Markenarchitektur ist in größeren Firmen ein Riesenthema, deshalb leite ich hier als Lesetipp den Blog-Eintrag von Michael Brandtner weiter. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: “Markenarchitektur” meint nicht die bauliche Umsetzung von Markenwelten, sondern das Beziehungsgeflecht und das Verhältnis der Marken eines Unternehmens zu einander, zum Beispiel die Struktur aus Unternehmens-, Dach- und Produktmarken.

Kürzlich, am 14. März dieses Jahres wurde der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem gemeinsamen Interview mit General-Motors-Chef Dan Akerson auf Bild.de so zitiert: „Opel hat die Freiheit, alles zu tun, was für Opel gut und wirtschaftlich ist.“ Das mag aus der Sicht von Opel vernünftig klingen, aber das macht aus Sicht von General Motors keinen Sinn.

Worum es wirklich geht

Damit sind wir bei einer wichtigen Frage: „Warum sollte man überhaupt als Unternehmen auf ein Mehr-Marken-System setzen?“ Dazu sollten wir uns einmal die Marken- und Unternehmensgeschichte von General Motors näher ansehen:

via Mehr-Marken-Systeme: Der wahre Sinn dahinter | Brandtner on Branding.

Alle mögen die Message; keiner merkt sich die Marke | Schwerdt-Blog

Fortsetzung der Dove-Story im Schwerdt-Blog:

Letzte Woche habe ich an dieser Stelle über eine neue, sensationelle Videowerbung von Dove berichtet. Der Clip, der anhand vergleichender Phantombilder, demonstriert, wie sehr Frauen dazu tendieren, ihr eigenes Aussehen unterzubewerten, wurde in nur zwei Wochen rund 40 Millionen Mal gesichtet und fand bereits mehrfache Nachahmer. Klar gab es Kritik. Die überwältigende Anzahl der Zuschauer reagierte aber positiv und verteilte jede Menge Likes. Marketingexperten sprachen denn auch von einem beispielhaften Erfolg. Einer wollte es genau wissen und machte die Probe aufs Exempel. Die Ergebnisse stimmen bedenklich.

via Alle mögen die Message; keiner merkt sich die Marke | Schwerdt-Blog.

Auf der Messe hilft kein beten

Teekesselchen nennen Kinder Worte mit zwei- bis mehrfacher Bedeutung. Wie Messe. Sie ist der Gläubigen liebste Bet- und Bessinungsversammlung in Kapelle, Kirche oder Kathedrale und der Unternehmen liebste Vertriebs- und Marketingveranstaltung in Showroom, Stadt- oder Messehalle.

Doch so recht teekesselt es da nicht, denn beide haben mehr miteinander zu tun, als es auf den ersten Blick scheint. Werfen wir also einen Blick in ein etymologisches Lexikon, das die sprachliche Herkunft von Worten zu klären versucht: Messe kommt vom lateinischen Missa, womit einst ein Teil der Liturgie gemeint war, und mauserte sich im Laufe der Jahrhunderte zum Begriff für die Gottesdienste. Nahe der Kirchen – ist auch logisch, es waren ja eh fast alle gottesfürchtig und anwesend – wurden Märkte veranstaltet. Vor den Kirchen, denn schliesslich hatte schon Jesus die Händler aus dem Tempel gejagt. Bereits im 14. Jahrhundert hüpfte das Wort aus dem spirituellen Kontext in die schnöde Welt des Kommerz. Aktenkundig ist zum Beispiel eine Handelsmesse in Frankfurt in jener Zeit.

Diese historische Verbindung von Handel und Religion lädt förmlich zu einem metaphorischen Parforceritt ein. Sind die pompösen Messestände nicht Kathedralen, ja Tempel der Ersatzreligion Marke, für die Konzerne teilweise Millionen Euro ausgeben? Überwältigen sie den Messebesucher nicht genauso, wie Kirchen die Gläubigen, ziehen sie ihn nicht genauso in den Bann und lassen ihn in die Knie gehen?

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