Schreiben ohne Gestrüpp

Auf einer Schreibmaschine, deren Typenbezeichnung ich vergesen habe, entstanden die ersten Texte, die ich je für eine Zeitung geschrieben habe. Für eine Lokalzeitung zog ich los, “machte Termine”, und brachte, mit der Ahnungslosigkeit des Abiturienten, zu Papier, was ich gehört hatte. Dies nur am Rande, um über die Schreibmaschine zum Thema dieses Blogs zu kommen: der Soft- und Hardware für das Schreiben. Machen wir Schreibenden uns eigentlich genügend Gedanken darüber, mit welchen Untensilien wir unsere Worte zu Papier, pardon, auf den Bildschirm bringen?

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Exzellenz und Leidenschaft – was sonst?

“Excellence is our passion”, das ist seit einigen Monaten der Claim zur neuen Corporate Identity des Henkel-Konzerns. Spontan glaube ich das sofort, aus vielen Begegnungen mit Mitarbeitern und Managern des Unternehmens spricht genau das: Exzellenz ist ihre Leidenschaft. Aber ist es nicht erschreckend, wie austauschbar und nichts sagend viele Unternehmens-Claims am Ende sind? (more…)

Gestalter der Zukunft

Editorial aus absatzwirtschaft 7/2010:

Für das Marketing ist es eine immerwährende Aufgabe an übermorgen zu denken.
Nichts ist manifest im Wettbewerb um die Gunst der Kunden. Der Erfolg von heute ist vielleicht bald nichts mehr wert, und wer heute noch das Nachsehen auf den Märkten hat, kann schon bald zu den Gewinnern zählen.
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Zehn Jahre Marken-Award – Krise? Welche Krise?

Wenn der 10. Marken-Award und Night of the Brands ein Seismograph für die Stimmung im Marketing-Lande sein sollten, dann gibt es gute Nachrichten. Es geht aufwärts!

Gelöst feierten Dienstag Abend Gewinner, Nominierte, die prominenten Paten sowie die Partner und Sponsoren die Verleihung des Marken-Awrd 2010. Im letzten Jahr waren die Marketer, Agentur- und Medienentscheider doch angespannter; die Krise beherrschte merklich Köpfe und Gespräche. Das war in diesem Jahr deutlich anders, die erfolgreichen Marken kosteten ihre Nominierungen und Siege aus, und mit dem Sonderpreis für SOS Kinderdörfer Weltweit setzte die Jury einen positiven und charmanten Akzent, der durch die Laudatio von Dieter Nuhr noch einmal verstärkt wurde. auch die Partner und Sponsoren bereicherten das Abendprogramm mit pfiffigen Aktionen. Vor dem Hintergrund klingt es fast unglaublich, aber um halb drei morgens liefen noch ernsthafte Diskussionen über Markenführung, Werbung und Strategie. Wie sie geendet sind? Wir wissen es nicht, aber der heute folgende Markenkongress unseres Herausgebers, des Deutschen Marketing-Verabandes (DMV), bietet eine wunderbare Plattform für weitere Gespräche.

Wir überlassen es den Kollegen, die Night of the Brands und den Marken-Award 2010 zu bewerten. Erste Stimmen gibt´s hier:

http://www.handelsblatt.com/marken-award-em-eukal-syoss-und-lego-machen-das-rennen;2543237

http://news.google.de/news/search?aq=f&um=1&cf=all&ned=de&hl=de&q=Marken-Award

http://twitter.com/#search?q=Marken-Award

http://www.marken-award.de

Hier die Facts: Über 1.000 Gäste aus Management, Marketing, Medien und Agenturen feierten im Düsseldorfer Musical-Theater „Capitol“ die Verleihung des Marken-Award 2010 im Rahmen der „Night of the Brands“. Der Preis für die „Beste Neue Marke“ geht an Henkel für die Einführung von Syoss, einer vom Start weg erfolgreichen Marke im umkämpften Segment der Haarpflege. Der „Beste Marken Relaunch“ gelingt Dr. C. Soldan mit dem Bonbonklassiker Em-eukal. Lego erhält den Award für die „Beste Marken-Dehnung“ mit dem erfolgreichen Start in den Markt für Gesellschaftsspiele. Zum kleinen Jubiläum des zehnten Marken-Award vergibt die Jury außerdem einen Sonderpreis an SOS-Kinderdörfer Weltweit: Die Non-Profit-Organisation wird damit für ihre exzellenten Leistungen in der Markenführung ausgezeichnet. Den Sonderpreis wird es in Zukunft regelmäßig zu wechselnden Themen geben. Durch die Preisverleihung führte Moderatorin Claudia Kleinert. Prominente aus Sport, Wirtschaft und Unterhaltung traten als Paten für die Nominierten in den einzelnen Kategorien auf. Olympiasiegerin Britta Heidemann (Fechten), Entertainer Jörg Knör und der Unternehmer Dr. Hermann Bühlbecker (Lambertz-Gruppe) führten aus ihrer persönlichen Perspektive in die jeweiligen Themen ein. Comedian Dieter Nuhr glänzte mit einer Laudatio auf SOS Kinderdörfer Weltweit.

Soweit, so gut! Aber nach dem Award ist vor dem Award: Wir freuen uns auf die Bewerbungen für 2011!

Inspiration gefällig? Die liefert unsere Sonderausgabe marken mit allen Case-Studys der Gewinner.

111 Jahre Schwarzkopf – (k)ein Grund zu feiern?

Der Drogist Hans Schwarzkopf legte 1898, vor 111 Jahren mithin, in seiner Berliner Drogerie die Basis für den Ausfbau einer Weltmarkte. 111 Jahre? Ein echtes Jubiläum ist es ja nicht, dass die Haarpflegemarke Schwarzkopf aus dem Hause Henkel in diesem Jahr zelebriert. Aber das Unternehmen hat viele gute Nachrichten zu verbreiten, und deshalb darf solch ein schnapszahliger Geburtstag auch als Kommunikationsplattform herhalten. Schwarzkopf ist die umsatzstärkste Brand unter dem Henkel-Dach und die am schnellsten wachsende Haarkosmetik-Marke ind Europa. 2008 hat sie mit All-time-high-Marktanteilen zum Erfolg des Konzerns beigetragen.

Tina Müller, Schwarzkopf

Allein die Botschaft von Tina Müller (Bild), die als Corporate Senior Vice President das weltweite Consumer-Geschäft verantwortet, zum Thema Media-Spendings ist einen kleinen Trommelwirbel wert: Auf einem internationalen Medien-Event in München erklärte sie am vergangenen Donnerstag, dass Schwarzkopf seine Investitionen in Werbung in den vergangenen Jahren verdoppelt habe und trotz Finanzkrise auch nicht beabsichtige, von dieser Linie abzuweichen. Dafür gab´s fast genauso viel Applaus wie für die aufwändige und mit allerlei Sounds and Vision garnierte Haarmodenshow. Tina Müller: „Wir sind eine Marke, die stark wächst. Das basiert auch darauf, dass wir mehr hineingesteckt haben. Außerdem wäre es ein großer Fehler, Neuigkeiten einzuführen und diese nicht zu unterstützen.“

Und etwas Neues müssen alle Unternehmen in diesem Segment mit hoher Schlagzahl einführen. „Wir haben ein brutales Timing, was Innovationen angeht. Wir planen jetzt schon das erste Halbjahr 2010, damit die neuen Produkte rechtzeitig auf dem Markt sind.“ Bereits in diesem Jahr kommt – unter anderem – mit Essential Color eine Coloration auf den Markt, die für intensive und strahlend glänzende Haarfarben sorgen soll und trotzdem zu 80 Prozent aus naturbasierten Inhaltsstoffen besteht, was für den Markt eine echte Innovation darstellt.

In der Kommunikation setzt Schwarzkopf weiterhin auf hochkarätige Testimonials. Neben Heidi Klum (für Taft), Veronika Ferres (Diadermine) und Supermodell Bojana Panic (Gliss Kur) leiht nun auch Opern-Star Anna Netrebko Schwarzkopf ihre Popularität. „Diese Entscheidungen fallen nicht am Reißbrett, sondern aus dem Bauch heraus. Es gibt bei uns dafür keine Tests. Man darf aber nie versuchen, eine schwache Marke mit einer Celebrity zu peppen. Marke und Celebritry müssen auf Augenhöhe sein“, berichtet Müller. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, wenn die jeweilige Person zur Marke passt. Sie müssen trotz Prominenz zugänglich sein und nicht distanziert und seelenlos.”

Schwarzkopf zeigt sich der Wirtschaftskrise gegenüber gelassen, was bei Tina Müller so klingt: “Zur Zeit sehen wir nicht, dass die Konsummärkte einbrechen. Unser Preis-Leistungsverhätlnis ist so, dass wir mit der Marke sogar profitieren können. Schwarzkopf gilt als guter Deal.” Das klingt doch wunderbar selbstbewusst in einer Zeit, in der manche Manager ihre schlechte Performance bereits jetzt auf eine Rezession schieben, die ihr Geschäft noch gar nicht erreicht hat.

Glückwunsch zum Jubiläum, auch wenn es eigentlich keines ist.