Deutsche Banken lieben Xing und Linked in

In den Business-to-Business-Netzwerken Xing und Linkedin fühlen sich deutsche Banken offenbar besonders wohl. Nahezu alle in einer neuen Studie der Anxo Management Consulting berücksichtigten Finanzinstitute nutzen diese Communities und haben ihr Engagement dort im Vergleich zu 2010 verbessert. Die Positionierungs-, Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten dieser Portale werden laut Anxo zunehmend eingesetzt. Zwölf Banken bieten News an, während dies bei der letzten Erhebung nur drei taten. Doch in den massentauglicheren Social Media wie Facebook oder Twitter stellt sich das Engagement quantitativ und qualitativ nicht so professionell dar. So verlinken nur 40 Prozent der untersuchten Banken ihre Social Media-Auftritte mit ihren Markenwebsites. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als nur 27 Prozent diese Verbindung herstellten. Aber ich finde, dass ist immer noch kein Niveau, auf dem der Eindruck entstünde, die Finanzinstitute seien in der Social-Media-Welt wirklich angekommen. Nur 15 Prozent der Top-20-Banken und nur jede zehnte  Direktbank haben Blogs. Eine eigene Community betreiben lediglich sieben und ein Forum fünf von den insgesamt 45 betrachteten Finanzinstituten, die zum Stichtag 30. September 2012 untersucht wurden. Da ist noch deutlich Luft nach oben.

Weitere Ergebnisse der Studie “Social Media Reifegrad der Finanzindustrie” finden Sie bei Springer Professional.

 

“Unter einer Rose” statt “off the record”

Journalisten reden mit ihren Gesprächspartnern “off the record” und auch in den Konferenzräumen der Unternehmen und in Unterredungen gilt häufig: Nichts des Gesagten darf den Raum hier verlassen. Die Absprachen dazu klingen oft etwas linkisch und verlegen, da in solchen Begegnungen Wahrheiten ausgesprochen, aber nicht weitergegeben dürfen. Dabei geht es auch elegant, wie ich kürzlich im Kreise einiger Marketer lernen durfte, die sich über wichtige Themen ihrer Profession austauschten. Der Leiter des Treffens moderierte es ein mit der Bemerkung, das in dem Raum “unter einer Rose” gesprochen werde, und da diese Redewendung in Vergessenheit geraten ist, lieferte er die Erklärung gleich mit: Im antiken Rom wurde die Rose und der Hinweis “sub rosa” in Unterredungen als Hinweis benutzt, dass die Gesprächspartner über das Gesagte schweigen müssen. Wer den Begriff im Internet recherchiert, kommt auch schnell darauf, dass im Mittelalter Rittersäle mit einer “Schweigerose” versehen waren, und auch an Beichtstühlen findet man sie. Dort versteht sich das Stillschweigen aus anderen Gründen aber von selbst. Mitgebracht hat besagter Moderator die schöne Wendung “sub rosa” übrigens aus den USA, wo sie zu seiner Überraschung in einem Meeting verwendet wurde. Von wegen, kulturlose Amerikaner.

Einen guten Start in die Woche – mit einer Inspiration von Interbrands Jez Frampton

Allen Lesern, Facebook-Freunden, Xing-Kontakten und Twitter-Followern wünsche ich nach dem Pfingstmontag einen vielversprechenden Start in die KW 21. Zur Inspiration fünf Thesen zur Markenführung von Jez Frampton, Global Chief Executive der Markenberatung Interbrand. In seinem Beitrag “Five Ways to Build Brands In The Post-Digital World” für das US-amerikanische Magazin Fastcompany fordert er: “Put Digital Center Stage.” Und das heißt für ihn unter anderem:

1. Marken müssen versuchen, die Konsumenten zu verstehen, verbindlich und relevant zu sein statt sie reglementieren und kontrollieren zu wollen.

2. Der Kaufprozess hat sich verändert. Statt den Marketing Funnel zu durchlaufen, also den Trichter zum ersten Interesse bis zur Transaktion, befinden sich die Kunden in einem dynamischen, nicht-linearen Entscheidungsprozess.

3. Verbraucher erwarten das nahtlose Zusammenspiel der Marke, aller Kanäle und Services.

4. Digitale Kommunikation ist entscheidend für den Aufbau von Kundenbeziehungen und das Markenerlebnis.

5. Um mit den sich schnell verändernden Märkten mitzuhalten, sollten sich die traditionell eher vertikal und hierarchisch aufgestelltn Unternehmen anpassen und ihre horizontale Struktur stärken. Mitarbeiter aus der gesamten Organisation sollten einfach zusammenarbeiten können.

Den lesenswerten Beitrag finden Sie hier.

Mehr-Marken-Systeme: Der wahre Sinn dahinter | Brandtner on Branding

16.05.2013 – Aufbau und Struktur der Markenarchitektur ist in größeren Firmen ein Riesenthema, deshalb leite ich hier als Lesetipp den Blog-Eintrag von Michael Brandtner weiter. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: “Markenarchitektur” meint nicht die bauliche Umsetzung von Markenwelten, sondern das Beziehungsgeflecht und das Verhältnis der Marken eines Unternehmens zu einander, zum Beispiel die Struktur aus Unternehmens-, Dach- und Produktmarken.

Kürzlich, am 14. März dieses Jahres wurde der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem gemeinsamen Interview mit General-Motors-Chef Dan Akerson auf Bild.de so zitiert: „Opel hat die Freiheit, alles zu tun, was für Opel gut und wirtschaftlich ist.“ Das mag aus der Sicht von Opel vernünftig klingen, aber das macht aus Sicht von General Motors keinen Sinn.

Worum es wirklich geht

Damit sind wir bei einer wichtigen Frage: „Warum sollte man überhaupt als Unternehmen auf ein Mehr-Marken-System setzen?“ Dazu sollten wir uns einmal die Marken- und Unternehmensgeschichte von General Motors näher ansehen:

via Mehr-Marken-Systeme: Der wahre Sinn dahinter | Brandtner on Branding.